Gemeinsam für erneuerbare Energien im industriellen Maßstab
Heute haben die beiden Industrie-Initiativen Dii und Medgrid in Brüssel eine Vereinbarung unterzeichnet, um ihre Zusammenarbeit in der Entwicklung und Übertragung von erneuerbaren Energien im industriellen Maßstab aus den Wüsten zu stärken. Unterstützt wird die Kooperation der beiden Initiativen von der polnischen EU-Ratspräsidentschaft, der Europäischen Energiekommission, dem französischen Ministerium für Industrie, Energie und Digitalwirtschaft und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
Die Dii und Medgrid, die ihre Wurzeln jeweils in Deutschland und Frankreich haben, ergänzen einander in ihren Vorhaben. Sie wollen daher ihre Arbeit zur langfristigen Energiegewinnung, zum Infrastrukturaufbau und zur Marktfähigkeit von erneuerbaren Energien in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika eng koordinieren. Dies wird ein zentraler Beitrag zu einer neuen EU-MENA-Partnerschaft auf Basis erneuerbarer Energien im Rahmen des Mediterranean Solar Plan (MSP) sein. Die Abstimmung zu kosteneffizienten Entwicklungspfaden, die auch geopolitische und sozioökonomische Aspekte in Betrag ziehen, wurde schon begonnen.
Die Dii will seit Herbst 2009 mit ihren fast 60 Partnern aus 16 Ländern die Voraussetzungen für eine beschleunigte Umsetzung der Desertec-Vision schaffen helfen. Sie konzentriert sich darauf, bis 2050 einen Markt für erneuerbare Energie aus Nordafrika und dem Nahen Osten zu schaffen und geeignete Technologien für Energiegewinnung-und Übertragung vorzuschlagen. Medgrid wurde 2010 im Rahmen des MSP von 20 Unternehmen aus dem Mittelmeerraum gegründet und analysiert die technischen, ökonomischen und institutionellen Bedingungen eines mediterranen Stromübertragungssystems bis 2020, das den Export von bis zu 5 Gigawatt erneuerbarer Energien nach Europa ermöglichen soll.
Paul van Son, CEO der Dii: “Die langfristige Entwicklung erneuerbarer Energie aus den Wüsten wäre ohne die enge Kooperation mit nationalen Regierungs- und Wirtschafts-vertretern, und ohne enge Kooperation zwischen Medgrid und Dii nicht denkbar. Ich freue mich darüber, dass die Europäische Kommission und die Regierungen der Mitgliedsstaaten über Grenzen hinausdenken und unsere Pläne unterstützen.“
André Merlin, Geschäftsführer von Medgrid, betonte die Bedeutung der Übertragungsnetze: „Die Stromnetzanschlüsse sind entscheidend für die Entwicklung erneuerbarer Energien in Ländern des Nahen Ostens und des Maghreb; sie werden es ermöglichen, einen Teil des Stroms aus erneuerbaren Energien nach Europa zu exportieren, was dann zu ihrer Finanzierung beitragen wird. Deshalb freue ich mich über das heute unterschriebene Kooperationsabkommen zwischen der Dii und Medgrid und danke den europäischen Institutionen herzlich für ihre Unterstützung.“