Bau 380 kV-Leitung gestoppt
Mit dem Bau der geplanten 380-kV-Leitung im Abschnitt Vieselbach-Altenfeld durch den Ilm-Kreis kann vorerst nicht begonnen werden. Das Bundesverwaltungsgericht prüft derzeit den Eilantrag auf aufschiebende Wirkung und hat dem Beklagten, in diesem Falle den Freistaat Thüringen, aufgefordert, „vorläufig sicher zu stellen, dass mit Bau- und sonstigen Maßnahmen, die dem Antrag zuwiderlaufen, noch nicht begonnen wird“.
Petra Enders, Bürgermeisterin der Stadt Großbreitenbach und Landtagsabgeordnete der Linken, sieht in dieser Entscheidung ein „ermutigendes Zeichen, über den Rechtsweg diese Leitung durch Thüringen über den Rennsteig nach Bayern verhindern zu können“.
Die Stadt Großbreitenbach und andere von der Monstertrasse betroffene Privatkläger hatten wegen dieser Leitung Anfang März Klage beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. „Es geht nicht darum, nur irgendetwas zu verhindern. Diese 380 kV-Trasse ist und bleibt nicht notwendig“, unterstreicht Frau Enders ihre Position. „Für die Durchleitung von Windstrom von Nord nach Süd reichen die vorhandenen 37.000 Kilometer Höchstspannungsleitung in Deutschland aus und für den notwendigen Zuwachs an Übertragungskapazitäten gibt es den Vorschlag, diese mit Hochtemperaturseilen und Freileitungsmonitoring zu optimieren“, fügt Frau Enders hinzu.
Es sei „völlig unverständlich“, warum der Netzbetreiber 50 Hertz Transmission, inzwischen offen von der Thüringer Ministerpräsidentin Lieberknecht unterstützt, darauf beharrt, diese Leitung unbedingt bauen zu wollen, anstatt mit innovativen Lösungen den Einsatz erneuerbarer Energie zu stärken. „Erneuerbare Energie ist nun mal prädestiniert dafür, dezentral erzeugt zu werden, dort, wo sie auch verbraucht wird. Immer neue 380 kV-Trassen durchs Land zu ziehen, leistet dazu keinen Beitrag. Sie festigen einseitig die für Vattenfall und die anderen Stromkonzerne notwendigen Monopolstrukturen und fördern nur deren Profitmaximierung“, konstatiert die Abgeordnete.
Petra Enders abschließend: „Gegen eine solche kalkulierte Unvernunft ist Widerstand angesagt. Die Nachricht vom Bundesverwaltungsgericht bestärkt uns, diesen Widerstand fortzusetzen.“