Neue Technik: Gleich- und Wechselstrom auf einer Trasse
Neue Netze nicht nötig?
Mit neuer Technik lässt sich auf bestehenden Trassen eine große Menge Strom transportieren. Der Netzbetreiber Amprion hat die Tests jetzt erfolgreich abgeschlossen. Eine neue Technik könnte den Ausbau des deutschen Höchstspannungs-Stromnetzes erheblich beschleunigen, den Netzausbau preiswerter machen und die Versorgungssicherheit erhöhen. Bestehende Masten und Leitungen würden so umgerüstet, dass über sie doppelt so viel Windstrom aus dem Norden ohne Verlust über Hunderte Kilometer nach Süden transportiert werden könnte. Positiver Nebeneffekt: Es müssten weniger neue Trassen gebaut werden als gedacht, Proteste gegen den Leitungsneubau könnten zumindest zum Teil verhindert werden. Von Andreas Mihm/FAZ
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Hierzu eine Mitteilung von Amprion:
Amprion und TransnetBW stellen Weichen für erste Hochspannungs-Gleichstromübertragungs-Leitung (HGÜ) in Deutschland
Auf dem Versuchsgelände in Datteln testeten die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW im März und April 2012 gemeinsam mit dem Lehrstuhl Hochspannungstechnik der Technischen Universität Dortmund, welche Effekte bei einem gemeinsamen Betrieb von Gleich- und Wechselspannungsstromkreisen auf einem Freileitungsgestänge auftreten.
Die von der Bundesregierung im vergangenen Jahr forcierte Energiewende verlangt den massiven und schnellen Ausbau des bestehenden Übertragungsnetzes. „Die Nutzung der HGÜ-Technik auf bestehenden Freileitungsgestängen würde den Transport großer Strommengen in Nord-Süd-Richtung wesentlich erleichtern“, erläutert Dr. Klaus Kleinekorte, technischer Geschäftsführer von Amprion. „So könnte die HGÜ-Technik zu einem schnellen Netzausbau beitragen und große Mengen erneuerbarer Energien vom Norden Deutschlands in den Süden transportieren. Diese Versuche sind für uns ein entscheidender Meilenstein bei der Realisierung dieses Pilotprojektes.“
Auf einer bestehenden, derzeit aber nicht genutzten, rund 2400 Meter langen Freileitungsstrecke vom Kraftwerksstandort Datteln zum Punkt Mengender Heide in Datteln untersuchen die Projektpartner, ob Gleich- und Wechselstrom gemeinsam auf bestehenden Masten betrieben werden können. Geben die Versuche grünes Licht, können Amprion und TransnetBW die Planungen zur ersten HGÜ-Leitung fortsetzen. Paschedag zeigt sich zufrieden: „Ich freue mich, dass wir in NRW ein so innovationsfreudiges Netz-Unternehmen wie Amprion haben und unsere Partner in Baden-Württemberg dieses Engagement unterstützen.“
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