Windenergie 2016 verdoppelt

Weltweite Windkraftleistung wird sich bis 2016 verdoppeln
Leitevent der europäischen Windbranche EWEA 2012 zieht erfolgreich Bilanz.

„Die weltweite Windkraftleistung wird sich in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln“, prognostizierte Steve Sawyer, Generalsekretär vom Global Wind Energy Council (GWEC), auf der europäischen Windenergie Konferenz und Messe, der EWEA 2012 in Kopenhagen. Die weltweit installierte Windkraftleistung wuchs allein im Jahr 2011 um mehr als 20%. „Und das Jahr 2012 wird ein starkes Jahr“, verspricht Sawyer. Auch in Österreich wird das Jahr 2012 einen Rekordausbau vorweisen können.

„Mehr als 320 MW Windkraftleistung werden Ende 2012 zusätzlich sauberen Windstrom erzeugen“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und fordert: „Für den kontinuierlichen Ausbau der Windenergie bedarf es angemessener Tarife nach dem neuen Ökostromgesetz 2012.“ Das europäische Leitevent der Windbranche, die EWEA 2012 in Kopenhagen, brach alle Rekorde. Mit mehr als 10.250 BesucherInnen und einer Ausstellungsfläche von 12.000 m2 mit mehr als 500 Ausstellern ist es das größte und erfolgreichste EWEA-Event aller Zeiten.

Weltweite Windkraftleistung wächst kontinuierlich

40.500 MW Windkraftleistung wurden im Jahr 2011 errichtet und dabei mehr als 50 Mrd. Euro investiert. Die weltweite Windkraftleistung stieg somit um mehr als 20% auf 238.000 MW an. 43% des weltweiten Ausbaus konnte China für sich verbuchen. „Europa ist nach wie vor mit 96.600 MW der Windkontinent Nummer eins, auch wenn China mit 82.000 MW bereits zum Überholen ansetzt.  Mehr als 80 Länder produzieren bereits sauberen Windstrom, über 20 davon haben über 1.000 MW Windkraftleistung installiert. Österreich ist mit 1.084 MW unter diesen Ländern“, freut sich Stefan Moidl und ergänzt: „Damit Österreich seinen Platz unter den führenden Windkraftnationen behaupten kann, bedarf es angemessener Tarife nach dem neuen Ökostromgesetz 2012.“

2011 war auch das Jahr der Atomenergiekatastrophe in Fukushima. Das Land der aufgehenden Sonne hatte bis zum 11. März 2011 die Energieversorgung auf die Atomenergie ausgerichtet. Der Tsunami und das Erbeben vernichteten nicht nur einige der 55 japanischen Atomkraftanlagen, sondern auch den Glauben an diese. Chuichi Arakawa, vom japanischen Windenergieverband berichtete: „Die öffentliche Meinung hat sich dramatisch geändert – von pro-nuklear hinzu pro-erneuerbar.“ Interessanterweise konnten alle 190 Windkraftanlagen kurz nach der Naturkatastrophe die Stromerzeugung wieder aufnehmen. Selbst ein Windrad, das 300 km neben dem Epizentrum des Erdbebens installiert war, konnte trotz einer fünf Meter hohen Flutwelle nach drei Stunden den Betrieb wieder aufnehmen.

 Windenergie stärkt die Wirtschaft in der Krise

Die Windbranche bei der EWEA 2012 war sich einig. Die Windenergie schafft trotz Finanzkrise Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. „Die Windenergie ist eine kriseneindämmende Industrie. Sie wirkt der allgemeinen Rezession entgegen – durch permanentes Wachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen und jährlich steigende Exportzahlen. Und das, obwohl die EU mit einer Wirtschaftskrise kämpft, die durch den gestiegenen Import von fossilen Brennstoffen und dessen Preiserhöhungen noch verstärkt wird“, bekräftigt Arthouros Zervos, Präsident des europäischen Windenergie Verbandes und führt weiter aus: „Windenergie ist bereits jetzt schon kostengünstiger als ein neues Gaskraftwerk oder ein neues Kohlekraftwerk – und die Atomenergie ist sowieso Meilen weit entfernt.“

Ioannis Tsipouridis, CEO von PPC, dem größten Energieerzeuger Griechenlands, strich in diesem Zusammenhang einmal mehr heraus, dass die fossile Energie weltweit mehr als sechs mal so viel Förderungen bekommt als alle erneuerbaren Energien zusammen. „Es ist einfach lächerlich, dass fossile Energien billiger sind als erneuerbare“, so Tsipouridis. „Jeder EU-Bürger und jede EU-Bürgerin zahlt bereits jetzt schon rund 700 Euro pro Tag für den Import von fossiler Energie“, ergänzte Ditlev Engel, CEO von Vestas Wind Systems.

EWEA ReferentInnen fordern klare Schritte auf EU-Ebene

In Sachen CO2-Zertifikate wurde ein klares und rasches Handeln der EU Kommission eingefordert, damit der Zertifikatshandel wieder eine Reduktion im CO2-Ausstoß erzeugen kann. „Mit einem höherer CO2-Preis würde das europäische Emissions-Handelssystem (ETS) die Erneuerbaren fördern“, erklärte Oystein Loseth, Präsident von Vattenfall.

Ein weiteres Thema waren die Fördersysteme für erneuerbare Energien. Stabile und vorhersagbare Förderregime sind nach wie vor unumgänglich, war sich die Branche einig. Oystein Loseth brachte es auf den Punkt: „Wenn die Fördersysteme verschwinden, werden wir nicht investieren.“ In diesem Zusammenhang wurde der Blick auch auf verbindliche erneuerbare Ziele von 2020 bis 2030 gelegt.

Sowohl die Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard als auch Energiekommissar Günther Oettinger unterstützten diese Forderung, sowie deren Entscheidung bis 2014.Auf der EWEA 2012 überreichte eine Koalition aus mehr als 300 Firmen Martin Lidegaard, dem dänischen Energieminister, eine Deklaration für 100% saubere Energie in Europa bis 2050. Lidegaard unterstütze diese Forderung und fügte hinzu: „Ich denke das ist machbar, notwendig und es ist ebenfalls gut für die Wirtschaft.“  23.04.2012

 ->Quelle; und Sonnenseite

2013 wird die EWEA in Wien zu Gast sein. „Gerade in einem Jahr, in dem die Windenergie in Österreich so stark ausgebaut wird wie nie zu vor freut es uns besonders, wenn wir Gastgeber für das Leitevent der europäische Windbranche sein können“, freut sich Moidl abschließend.

Quelle:

IG WINDKRAFT 2012?