Energieversorgungsbericht Winter 2011/12

Bundesnetzagentur legt Bericht zum Zustand der leitungsgebundenen Energieversorgung im Winter 2011/12 vor

„Technische Maßnahmen können den Netzausbau nicht ersetzen“, erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur anlässlich der Veröffentlichung des Berichts zum Zustand der leitungsgebundenen Energieversorgung im Winter 2011/12. Die Versorgung-Sicherheit sei nur durch erhebliche Eingriffe der Netzbetreiber zu gewährleisten gewesen, so Homann weiter.

Die Netzsituation im Stromnetz im Winter 2011/12 sei sehr angespannt gewesen, was sich besonders in der Zahl der Eingriffe der ÜNB sowohl in Kraftwerksfahrpläne als auch bei der Einspeisung von Strom aus EEG-Anlagen widerspiegle. Während im Winter 2010/2011 lediglich in 39 Fällen aus Übertragungsnetz-eigenen Gründen zwangsweise in die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien eingegriffen werden musste, habe sich die Zahl der zwangsweisen Einspeisereduzierungen im vergangenen Winter auf 197 erhöht, so Homann.

Der Einsatz der Kaltreserve-Kraftwerke in Österreich mit einer maximalen Leistung von 935 MW sei aufgrund der außerplanmäßigen Nichtverfügbarkeit des Kernkraftwerks Gundremmingen C bereits im Dezember 2011 notwendig geworden.

Im Februar 2012 als Gaslieferungen aus Russland unerwartet ausgeblieben seien  und einige Erdgaskraftwerke aufgrund unterbrechbarer Kapazitätsverträge zwischen Kraftwerks- und Fernleitungsnetzbetreibern nicht in voller Auslastung produzieren konnten, habe erneut auf Reservekraftwerken in Deutschland und Österreich sowie einige Stunden auf Notreserven aus dem Ausland zurückgegriffen werden müssen.

„Die Situation im Februar dieses Jahres hat verdeutlicht, dass die Sicherheit der Energieversorgung ganzheitlich zu betrachten ist und die Systemsicherheit spartenübergreifend gewährleistet sein muss“, stellte Homann fest. Die Kommunikation zwischen Strom- und Gasnetzbetreibern müsse dringend  intensiviert werden. Auch im Fall von möglichen Gasversorgungsengpässen sei die unterbrechungsfreie Versorgung von Gaskraftwerken sicherzustellen. Für den Winter 2012/2013 rechne die Bundesnetzagentur mit einer ähnlichen Situation im Elektrizitätsversorgungsnetz wie im vergangenen Winter. Keine Anhaltspunkte gebe es gegenwärtig in Bezug auf einen erneuten Gasversorgungsengpass. 07.05.2012 weiterlesen

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