Kritik der grünen Ökonomie
Impulse für eine sozial und ökologisch gerechte Zukunft
Neuer Essay der Heinrich-Böll-Stiftung
Seit der ersten UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio haben sich alle wichtigen ökologischen Trends verschlechtert. Politik und Wirtschaft lassen sich bis heute bei ihren Entscheidungen kaum durch Klimawandel, Biodiversitätsverlust oder Ressourcenknappheit beeinflussen. Obwohl seit der großen Weltwirtschaftskrise immer weiter Wachstum gefordert wird, verlangen die steigende Ressourcenknappheit und der Klimawandel nach globaler Begrenzung, Schrumpfung und Genügsamkeit.
Die Idee des ungehinderten Wachstums als Weg aus der Armut sowie der Wirtschafts- und Finanzkrise bleibt weitgehend unangefochten und findet aktuell ihren Ausdruck in einer grünen Ökonomie. Doch nicht alles, was „grün“ und effizient ist, ist auch ökologisch tragfähig und sozial gerecht.
Mit ihrem Essay „Kritik der grünen Ökonomie – Impulse für eine sozial und ökologisch gerechte Zukunft“ weisen die Autoren auf Missstände der Umweltpolitik seit Rio 1992 hin und analysieren, warum sich in den letzten 20 Jahren die weltweite Klimasituation eher verschlechtert als verbessert hat. Im Vordergrund der Betrachtung steht dabei das Land Brasilien mit seinen Chancen und Schwächen, denn hier ist die Frage nach dem ökologischen Preis des Fortschritts so aktuell wie nie. Auch die grüne Ökonomie wird einer eingehenden Analyse unterzogen. Bei diesem Thema rufen Prof. Dr. Wolfgang Sachs vom Wuppertal Institut sowie Barbara Unmüßig und Dr. Thomas Fatheuer, beide von der Heinrich-Böll-Stiftung, in ihrer Publikation dazu auf, weniger die Wirtschaft in den Mittelpunkt zu rücken. Vielmehr sollten Punkte wie Ressourcenschonung und Effizienz im Vordergrund stehen. Dieser Essay skizziert eine Politik des Weniger, einen Wohlstand mit Maß, damit die Ressourcen und die Atmosphäre für alle Menschen auf der Erde reichen und ein Leben in Würde und ohne Not möglich machen. 18.05.2012
->Quelle – Kritik_der_grünen_Oekonomie