Energiewende braucht Forschung

Helmholtz investiert zusätzlich 135 Mio. Euro

Der rasche Umbau der Energieversorgung erfordert neue Lösungen für Netze und Zwischenspeicher sowie Effizienz-Steigerungen. Die Energieforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft investiert deshalb zusätzlich 135 Mio. Euro, um Forschungslücken zu schließen, sowie Kompetenzen auszubauen und zu bündeln.

„Die Helmholtz-Gemeinschaft hat zusätzlich zu ihrer langfristig orientierten Programmforschung weitere Maßnahmen ergriffen, um den rascheren Umbau der Energieversorgung zu ermöglichen. Insbesondere die Forschung an Energiespeicherung und Transport, aber auch an Erneuerbaren Energien sowie Effizienzsteigerung wird deutlich verstärkt“, erklärt Professor Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.

Damit hat die Helmholtz-Gemeinschaft umgehend auf den Beschluss der Bundesregierung und die Empfehlung der Ethikkommission zur Sicheren Energieversorgung nach dem Reaktorunglück in Fukushima reagiert.

Zu den zusätzlich aufgebrachten Mitteln von 135 Mio. Euro kommen ab 2013 bis zu 12 Mio. Euro jährlich für die Rekrutierungsinitiative der Helmholtz-Gemeinschaft hinzu, die vor allem Expertinnen und Experten für Energieforschungsthemen gewinnen wird. Insgesamt stellt die Helmholtz-Gemeinschaft im Zeitraum 2010-2014 mindestens 1.331 Mio. Euro für die Energieforschung bereit.

Die gezielte Stärkung der Energieforschung wurde insbesondere durch den jährlichen Aufwuchs des Budgets ermöglicht, den die Bundesregierung den außeruniversitären Forschungsorganisationen um Pakt für For-schung und Innovation zugesichert hat.

Mehr Informationen über die neuen Initiativen im Bereich der Energieforschung

Die 135 Mio. Euro setzen sich aus folgenden Maßnahmen zusammen:

• Rund 63 Mio. Euro investiert die Helmholtz-Gemeinschaft zwischen 2012 und 2014 in sechs Portfoliothemen, die im Energieforschungsbereich entscheidende Themenfelder erschließen. Im Anschluss an die Förderdauer werden die Forschungsprojekte im Rahmen der Programmforschung weitergeführt. Als Portfoliothema werden Arbeiten zu Energiespeichersystemen, Bioökonomie, Emissionsfreie Kraftwerke, Materialforschung und Geoenergie gefördert. Dabei sind an jedem Portfoliothema auch mehrere Universitäten und Partner aus anderen Forschungseinrichtungen beteiligt.

• Mit 24 Mio. Euro wird von 2012 bis 2014 die Helmholtz-Energie-Initiative zum „Schnellen Ausbau der Energieforschung“ gefördert, die in mehreren thematisch orientierten Helmholtz-Energie-Allianzen zukunftsfähige Energietechnologien zu entwickeln hilft. Dabei schaffen Helmholtz-Allianzen eine starke Vernetzung zwischen den Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen, sie erschließen Freiräume zur Entwicklung neuer Ideen und Technologien und ergänzen so die Programmforschung der Helmholtz-Gemeinschaft in den Bereichen Energiespeicherung und -verteilung, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

• Mit 8,25 Mio. Euro wird die Helmholtz-Allianz „Zukünftige Infrastrukturen der Energieversorgung – ENERGY-TRANS“ gefördert (2011 bis 2015), in der Partner aus vier Helmholtz-Zentren und Universitäten sozioökonomische Fragen zur Gestaltung und Umsetzung der Energiewende bearbeiten. Denn ohne breite Akzeptanz in der Gesellschaft ist der Umbau der Energieversorgung nicht zu meistern, der beispielsweise auch neue Infrastrukturen wie Stromtrassen, Pumpspeicherwerke oder Windparks erfordert. Die Sicht der Bürger muss daher – über neue Formate der Partizipation – rechtzeitig einbezogen werden.

• Mit 20 Mio. Euro (2011-2014) wird das Helmholtz-Institut zur Erforschung von Energiespeicher-Techniken in Ulm aufgebaut. Dort sollen die elektrochemischen Grundlagen neuartiger Batteriesysteme untersucht und neue Materialien dafür entwickelt werden. Partner sind KIT und die Universität Ulm, assoziierte Partner sind DLR und das Zentrum für Solar- und Wasserstoffforschung.

• Ebenfalls 20 Mio. Euro werden von 2011 bis 2014 in das Helmholtz-Institut für Ressourcen und Ressourceneffizienz in Freiberg investiert. Denn gerade in den neuen Energietechnologien werden vielfältige Rohstoffe benötigt, die auf dem Weltmarkt in Zukunft teurer werden. Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und die TU Bergakademie Freiberg haben deshalb im August 2011 das Helmholtz-Institut für Ressourcenforschung in Freiberg gegründet, das dieses Themenfeld ganzheitlich bearbeitet. Es geht dabei nicht nur um die Gewinnung von volkswirtschaftlich wichtigen mineralischen und metallischen Rohstoffen, sondern auch um die Frage, wie man diese effizient einsetzen, aus Abfällen zurückgewinnen oder auch ersetzen kann. 30.05.2012
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