Startschuss für erstes Desertec-Projekt

Marokko: 4 GW aus Sonnen- und Windkraft
Bevölkerung an Wertschöpfung beteiligen

Marokko will Solar- und Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 4 Gigawatt bauen. Die Ausschreibung für das erste Desertec-Projekt in dem nordafrikanischen Land gehe mit hoher Sicherheit an ein saudi-arabisches Unternehmen. Das kündigte Max Schön, Aufsichtsratsvorsitzender der Desertec-Foundation, am 05.06.2012 bei der „Woche der Umwelt“ in Berlin an. Die Araber könnten Strom aus Solarenergie zum Preis von 14 Cent pro Kilowattstunde produzieren.

Der Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals, bezeichnete dies als Sensation: „In Europa liegt der günstigste Kurs bei 27 Cent pro Kilowattstunde.“ Ab zehn Cent würden sich die von Desertec geplanten Stromleitungen nach Europa wirtschaftlich rechnen, so Bals weiter. Für ihn ist das Desertec-Projekt eine wichtige Weichenstellung für die Antwort auf die Frage, welche Energieformen die neuen Regierungen in Nordafrika und Nahost zukünftig wählen werden. Dabei sei wichtig, die lokale Bevölkerung an der Wertschöpfungskette zu beteiligen. Bals: „Wir setzen uns im Dialog mit der Industrie dafür ein, dass die Menschen vor Ort nicht unter der Initiative leiden. Damit sich das Problem der Wasserknappheit nicht verschärft, sollten die Kraftwerke beispielsweise in Mittelmeernähe gebaut werden, um Meerwasser zur Kühlung einzusetzen. Allerdings kann die Abwärme konzentrierter Solarthermie (CSP) auch für Meerwasserentsalzung genutzt werden. 05.06.2012
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