Das Märchen vom teuren Ökostrom
Man kann entgegen dem Sprichwort Äpfel und Birnen sehr wohl miteinander vergleichen, solange man dabei nicht Entscheidendes verschweigt. Genau das tun aber die Ewig-Energie-Gestrigen bei ihren unverantwortlichen Preisvergleichen von herkömmlichen mit erneuerbaren Energien: „Milliardensubventionen“, „der Strompreis schnellt nach oben“, also: „Weg mit dem EEG!“ Greenpeace rechnet dagegen mit mehr als 300 Mrd. Förderung für Atom und fast 450 Mrd. Kohlesubventionen seit 1950.
Wären die AKW risikodeckend versichert (was keiner macht), würde eine Kilowattstunde 2,36 Euro kosten. Rechnete man die voraussichtlichen Kosten für Rückbau und Atommüll-Endlagerung in den Strompreis hinein, stiege eine einzige Kilowattstunde gar auf mehr als 60 Euro.
Dagegen half erneuerbarer Strom allein 2011 129 Mio. Tonnen CO2 vermeiden – knapp 1 Mrd. beim aktuellen Preis (7 Euro). Gegenwert für die vermiedenen Klima- und Umweltschäden: 8 Mrd. Euro. Brennstoffimporte in Höhe von 11 Milliarden Euro wurden 2011 überflüssig. Satte 20 Mrd. Euro plus stehen also 13,5 Mrd. Gesamt-Umlagekosten gegenüber. Diese Rechnung enthält nicht entstandene Arbeitsplätze und Wertschöpfung für die Kommunen: Aktuell sind mehr als 380.000 Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche beschäftigt.
Das kommt heraus, wenn man Äpfel und Birnen seriös vergleicht. Der Berliner Tagesspiegel hat schon vor 1 ½ Jahren kommentiert, man solle Preiserhöhungen für Ökostrom nehmen als das, was sie seien: Beiträge „der heutigen Generationen für den ökologischen Umbau unseres Energiesystems. Künftige Generationen werden es uns danken.“ Viel Zeit bleibt uns dabei nicht mehr. Wir dürfen uns von den Erbsenzählern nicht aufhalten lassen. 10.06.2012 – ho