Die Ticketsteuer auf Abflüge von deutschen Flughäfen hat nach einem Gutachten für die Bundesregierung der Luftverkehrswirtschaft 2011 erheblich geschadet. »Ohne Einführung der Luftverkehrssteuer wären rund zwei Millionen Passagiere mehr ab und nach Deutschland geflogen«, heißt es in der Analyse für das Finanzministerium. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sagte dazu, die Luftverkehrsabgabe »müsse eigentlich weg«. Gegenwärtig sind verschiedene Ministerien im Gespräch um eine Bewertung der Luftverkehrsabgabe.
Auch FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle will über den Fortbestand der Steuer reden, »sollten die Auswirkungen der Luftverkehrsabgabe volkswirtschaftlich negativ sein«. Er wolle noch warten, bis die Zahlen aus dem Bundesfinanzministerium vorliegen. 2011 hat der Staat mit der Abgabe 961 Millionen Euro eingenommen, in den ersten vier Monaten 2012 waren es 265 Millionen Euro. Die Zahl der Fluggäste in Deutschland stieg 2011 dennoch um fünf Prozent auf 198,2 Millionen. Laut dem Gutachten weichen die Passagiere vor allem auf grenznahe Flughäfen in Frankreich, Belgien und den Niederlanden aus. Vor allem das Low-Cost-Segment leide unter der Steuer, da sie zu einem stärkeren prozentualen Preisaufschlag führe, heißt es. 28.06.2012