UMSICHT“ -Wissenschaftspreis an Dresdner Forscher für Organische Solarzellen verliehen
Jan Meiß entwickelte durchsichtige organische Solarzellen mit hoher Effizienz
Am 04.07.2012 erhielt der Wissenschaftler Dr. Jan Meiß den UMSICHT-Wissenschaftspreis 2012 für seine Dissertation »New Material Concepts for Organic Solar Cells«. Prof. Dr. med. Dietrich Grönemeyer, Vorstand des Wissenschaftsforums Ruhr e.V., überreichte als Schirmherr den vom Förderverein des Fraunhofer UMSICHT zum dritten Mal ausgeschriebenen Preis in Oberhausen.
In seiner Doktorarbeit am Institut für Angewandte Photophysik (IAPP) der Technischen Universität Dresden entwickelte Jan Meiß gemeinsam mit der Heliatek GmbH und Fraunhofer COMEDD neue Konzepte für organische Solarzellen. Der 31-Jährige beschäftigte sich speziell mit durchsichtigen elektrischen Kontakten und der Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit. Er entwickelte ressourcensparende, preisgünstige und leicht zu verarbeitende Alternativen zu herkömmlichen leitenden Kontaktschichten, indem er Indiumzinnoxid durch eine Nanoschicht aus Silber und Aluminium ersetzte. Der besondere Clou: mit solchen Schichten konnte er transparente Solarzellen herstellen, die in etwa viermal effizienter als herkömmliche durchsichtige organische Zellen waren. Insbesondere bei den Kriterien Innovationsgrad, fachwissenschaftliches Niveau und Themenbezug konnte die Arbeit einen Vorsprung vor anderen sehr guten Beiträgen verzeichnen, so die Begründung der Jury.
Organische Solarzellen sind einfach in portable Systeme integrierbar und können so jederzeit an Ort und Stelle Strom für mobile Geräte wie Handy oder Laptop zur Verfügung stellen. Sie sind sehr leicht, da sie auf Plastikfolien aufgebracht sind. Daher ist es auch vorstellbar, sie beispielsweise großflächig in Autodächer oder an Hausfassaden zu integrieren. Organische Materialien sind Farbstoffe auf Kohlenstoffbasis, bekannt aus unserem täglichen Leben z.B. in Lebensmittelfarbstoffen oder Autolack. Aufgrund der einfachen Herstellungsweise und den verwendeten Materialien auf Kohlenstoffbasis sind sie um ein Vielfaches günstiger als herkömmliche Solarzellen.
Über den „UMSICHT“-Wissenschafts-Preis: Der vom UMSICHT-Förderverein verliehene Wissenschaftspreis fördert den Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft zu aktuellen Themen in den Bereichen Umwelt-, Sicherheits-, und Energietechnik. Industrie- und marktnahe Forschungsarbeiten sowie journalistische Beiträge aus diesen Bereichen prämiert der Förderverein mit insgesamt 15.000 Euro.
Über IAPP und das Projekt „Organische p-i-n Bauelemente“: Das 1908 gegründete Institut für Angewandte Photophysik (IAPP, http://www.iapp.de) der Technischen Universität Dresden hat sich seit Mitte der 90er Jahre auf organische Optoelektronik auf Basis kleiner Moleküle spezialisiert und dabei unter anderem große Fortschritte auf dem Forschungsgebiet der organischen Solarzellen und licht-emittierenden Dioden gemacht. Dazu zählen insbesondere die Entwicklung der molekularen Dotierung und das darauf aufbauende p-i-n-Konzept für organische Bauelemente, welches die Basis für mehrere erfolgreiche Startups des IAPP bildet. Durch die bisherigen Ergebnisse und Forschungserfolge ist das IAPP eines der weltweit angesehensten Institute auf dem Gebiet der organischen Optoelektronik. Zahlreiche internationale Kooperationen sowie eine große Zahl von Veröffentlichungen, Konferenzbeiträgen und Patenten sorgen für ein starkes Profil. Aktuelle Forschungsthemen sind neben organischen Solarzellen und licht-emittierenden Dioden auch Transistoren, Materialsynthese in der IAPP-eigenen Chemiegruppe, organische Laser, verschiedene spektroskopische Techniken sowie theoretische und numerische Untersuchungen der organischen Prozesse auf molekularer Ebene.
Das im Rahmen der InnoProfile-Initiative vom BMBF geförderte Projekt Organische p-i-n Bauelemente beschäftigt sich mit der Erforschung und Entwicklung organischer Solarzellen und Leuchtdioden. Es versteht sich dabei an der TU Dresden als Katalysator für die Entwicklung dieser innovativen Technologie in enger Kooperation mit regionalen KMUs. Ziel ist die Stärkung der Innovationsfähigkeit der Wirtschaft in ostdeutschen Regionen.
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