Anti-Dumping: 25 EU-Firmen gegen China

Europas Solarindustrie gegen Wettbewerber aus China

25 Firmen aus Deutschland, Italien, Spanien und anderen EU-Ländern haben sich zur Initiative EU-ProSun zusammengeschlossen und bei der Europäischen Kommission eine Anti-Dumping-Klage gegen Hersteller aus China eingereicht. Das bestätigte Milan Nitzschke (Solarworld), Sprecher der neuen Initiative EU ProSun, dem Handelsblatt (26.07.2012): „Die Klage wird von der Mehrheit der europäischen Industrie unterstützt.“ Deutsche Mit-Initiatoren sind unter anderem das Bonner Unternehmen Solarworld und Sovello aus Bitterfeld-Wolfen Die Kläger werfen ihren Konkurrenten aus China massive Wettbewerbsverzerrung vor. So würden Firmen wie Suntech, Yingli und LDK Solar vom chinesischen Staat erheblich subventioniert.

„Die chinesischen Unternehmen werden mit milliardenschweren Krediten versorgt und bieten trotz massiver Verluste ihre Produkte zu Preisen unter ihren Herstellungskosten an“, kritisierte Nitzschke. Solarworld-Vorstandsvorsitzender Frank Asbeck sagte dem Handelsblatt, die Klage in Brüssel ziele nicht darauf, die Preise für Solarmodule zu erhöhen, „sondern der desaströse Preiskampf muss gestoppt werden.“ Für Solarworld führe deshalb kein Weg an der Klage vorbei. Auf seine Initiative hin hatten die US-Wettbewerbsbehörden im Mai Strafzölle gegen chinesische Firmen in den USA verhängt. Anbieter wie Suntech und Trina müssen nun auf ihre Importe Zölle von 31 Prozent und mehr bezahlen.
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Die Antidumping-Klage gegen Photovoltaik-Importe aus China löste scharfen Protest von Seiten der Coalition for Affordable Solar Energy (CASE) aus

Wieder einmal habe Solarworld einen Angriff auf die internationalen Solarindustrie gefahren „in dem verzweifelten Versuch, Wettbewerb auf den Märkten zu verhindern“, teilte CASE gestern mit. Die Vereinigung hat sich als Reaktion auf die von Solarworld in den USA initiierte Coalition of American Solar Manufacturing (CASM) gegründet und vertritt die Interessen der Unternehmen, die sich gegen Strafzölle auf chinesische Importe in die USA aussprechen.

Die gesamte weltweite Solarindustrie habe von Herstellern, Installateuren und Projektierern bis hin zu den Konsumenten vom Preisverfall bei Solarzellen profitiert, heißt es seitens CASE, zu deren Mitgliedern viele chinesische Solarmodulhersteller zählen. Der zukünftige Erfolg der Solarindustrie hänge davon ab, die Wirtschaftlichkeit der Solarstromproduktion fortwährend zu verbessern. Solarworld zettele aus eigennützigen Motiven einen internationalen Handelskrieg aus, echauffiert sich CASE. Die Gruppe dringt auf die EU-Kommission, die Petition von Solarworld zurückzuweisen.
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