Neuer Blog: Erdwärme-heute

„Die Erdwärme wird vernachlässigt“

Die öffentliche Diskussion wird gegenwärtig wesentlich von den Themen Solarenergie, Windstrom und Biomasse bestimmt. Das soll  anders werden, findet Rüdiger Grimm, denn „die Erdwärme wird vernachlässigt“. Ende August 2012 ist er mit seinem Blog „Erdwärme heute“ online gegangen. Er will das Heizen (und das Kühlen) per Geothermie stärker ins Licht der Öffentlichkeit rücken und für eine sachgemäße Diskussion bestehender Qualitätsprobleme sorgen. Der Blog “erdwärmeheute – Neues aus der Welt der oberflächennahen Geothermie” soll aktuelle Themen rund um die Nutzung der Erdwärme behandeln und ein Forum für Interessenten an dieser faszinierenden Technologie sowie für Akteure der Branche sein.

In seinem Blog beschäftigt sich Grimm speziell mit der oberflächennahen Geothermie, die man von der sogenannten tiefen Geothermie unterscheiden muss. Die tiefe Geothermie dient zur Stromproduktion, bei der oberflächennahen Geothermie geht es ums Heizen und Kühlen. Ein Blog ist neben vielen anderen Möglichkeiten eine der Optionen, die Technologie stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Grimm in einem Gespräch mit klimaretter.info:

Kombination aus Wärmepumpe und Brunnen

Die Anlagen bestehen aus zwei Teilen: einem oberirdischen und einem unterirdischen. Oben haben wir die Wärmepumpe, die nach dem Prinzip des umgekehrten Kühlschranks dem Erdboden Wärme entnimmt und sie auf das Temperaturniveau der Heizung bringt. Unterirdisch gibt es zum einen Brunnen, aus denen ich Grundwasser entnehme und an der Wärmepumpe vorbei leite. Die Pumpe entzieht dem Wasser Wärme, bevor es durch einen zweiten Brunnen wieder in die Erde zurückgeführt wird. Das ist das sogenannte offene System. Beim geschlossenen System dagegen werden Polyethylen-Leitungen im Erdboden versenkt, in denen ein Wasser-Glycol-Gemisch als Trägermedium für die Wärme zirkuliert. Diese geschlossenen Systeme werden entweder als Erdwärmesonden senkrecht in den Boden gebracht oder als Kollektoren waagerecht relativ nah an der Erdoberfläche verlegt.

Aus 1o mach 40 Grad

Bodentemperaturen von zehn Grad Celsius hierzulande kann die Wärmepumpe auf 40 Grad Celsius oder mehr anheben und dadurch ein ganzes Haus beheizen. Neu gebaute Einfamilienhäuser erhalten heute oftmals schon standardmäßig entweder eine Erdwärmepumpe oder eine Luftwärmepumpe. Das große Potenzial der Geothermie liegt deshalb im Sanierungsbereich. Ein weiterer wichtiger Sektor sind Gewerbe- und Industriebauten. Sie profitieren vor allem auch davon, dass man mit den Wärmepumpen auch sehr effizient kühlen kann.

Rüdiger Grimm ist Inhaber und Geschäftsführer der Firma Geoenergie-Konzept mit Sitz im sächsischen Freiberg. Das Unternehmen betreut im Bereich Erdwärme die gesamte Kette von der Erstberatung über die Planung und die Durchführung von Testarbeiten bis zur späteren Überwachung der Anlagen. Der gebürtige Freiberger Grimm lebte einige Jahre seiner Kindheit in Südamerika. Von 1987 bis 1992 studierte er Geologie an der TU Bergakademie Freiberg. Im Rahmen seiner Diplomarbeit verbrachte er acht  Monate in einer der größten chilenischen Kupferminen – Compania Minera Los Pelambres. Von 1992 bis 2006 arbeitete Rüdiger Grimm als Projektleiter im Ingenieurbüro HGC Hydro-Geo-Consult GmbH. Schwerpunkte dieser Tätigkeit waren Gutachten im Bereich Bergbau, Altlasten, Hydrologie, Landschaftsplanung und Hydrogeologie. Im Jahr 1999/2000 erstellte er für das Sächsische Landesamt für Umwelt und Geologie die Studie „Geothermisches Potenzial der Grubenwässer Sachsens“ – der Beginn einer Vielzahl von geothermischen Standortuntersuchungen.
->Quelle und mehr Infos auf klimaretter.info, erdwaerme-heute.de