Kritik der DUH am Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Strom 2013: Vorgaben zur Prüfung relevanter Alternativen fehlen
Die Übertragungsnetzbetreiber haben der Bundesnetzagentur gemäß ihrem Auftrag nach § 12a EnWG am 17. Juli 2012 den Entwurf eines „Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Strom 2013“ vorgelegt. Die Bundesnetzagentur hat den Entwurf öffentlich vorgestellt, ihn gleichzeitig im Internet veröffentlicht und bis zum 30. August 2012 zur Konsultation gestellt. Zu dem Entwurf nimmt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) Stellung:
Die zentrale Kritik richte sich an den Prüfauftrag, der aus unserer Sicht nach wie vor zu kurz greift, heißt es in der Stellungnahme. „Es fehlen ausreichende Vorgaben zur Prüfung relevanter Alternativen (‚Sensitivitäten‘), aus denen sich Reduktionen des Netzum- und -ausbaubedarfs unseres Übertragungsnetzes ergeben können. Konkret geht es um die Frage der Abregelung extremer regenerativer Erzeugungsspitzen, die Nutzung eines verbesserten Lastmanagements, den Einfluss von Speicherkapazitäten mindestens für das 20-Jahre Szenario 2033 und die Reduktion fossiler Must-Run-Units.“
Reduktion genau prüfen!
Diese Chancen zur Reduktion des Netzaus- und -umbaubedarfs bedürften unabhängig von der Frage des gesetzlichen Prüfauftrags einer genauen Überprüfung, mit der möglichst zeitnah begonnen werden sollte. Die DUH hält eine ernsthafte Bearbeitung der genannten Sensitivitäten für zentral für die Frage der Akzeptanz des schließlich verabschiedeten Bundesbedarfsplans.
„Wir halten den Entwurf der Übertragungsnetzbetreiber zum Szenariorahmen 2013 zwar für eine plausible und grundsätzlich geeignete Grundlage für die Erstellung des nächsten Netzentwicklungsplans Stroms. Der Prüfauftrag greift allerdings aus unserer Sicht nicht weit genug.“
Für besonders wichtig hält die DUH in diesem Zusammenhang die Prüfung der Auswirkung einer geringfügigen Abregelung regenerativer Erzeugungsspitzen (4.1) sowie eines verstärkten Lastmanagements (4.2) auf den Netzausbau. Für das Szenario 2033 sollte darüber hinaus der Einfluss bis dahin möglicherweise wirksamer Speicherkapazitäten (insbes. power to gas to power) auf den Netzausbaubedarf geprüft werden (4.3.).
->Quelle und mehr: DUH_Stellungnahme_Szenariorahmen 2013