Aus der Studie:
„Deutschland will bis zum Jahr 2050 seine Stromversorgung weitgehend auf erneuerbare Energien umstellen. Ob die Energiewende gelingen wird, hängt nicht nur von der Entwicklung neuer technischer Lösungen, sondern besonders auch von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den tiefgreifenden Umbau des Energiesystems ab. Eine effiziente Ordnungspolitik setzt dabei die richtigen Anreize für die in enormem Umfang erforderliche Investitionstätigkeit privater Akteure und stellt sicher, dass die politischen Ziele zu gesellschaftlich vertretbaren Kosten erreicht werden. acatech gibt Empfehlungen, wie der energiewirtschaftliche Ordnungsrahmen in Deutschland neu auszurichten ist, damit die Energiewende finanzierbar gestaltet und so zum Erfolg geführt wird. Die acatech POSITION berücksichtigt, dass die nationalen Maßnahmen mit der europäischen Ordnungspolitik abzustimmen sind und eine erfolgreiche Energiewende auch einen wirkungsvollen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten muss.
Mit der Energiewende wurde in Deutschland ein energiepolitischer Paradigmenwechsel angestoßen, denn bis zum Jahr 2050 strebt die Politik einen vollständigen Umbau des Systems der Energieversorgung an. Dabei sollen künftig die erneuerbaren Energien die Hauptlast der Stromerzeugung tragen. Dies kann nur durch umfassende Investitionen in den Ausbau der Erzeugungskapazitäten auf Basis erneuerbarer Energien, in Reservekapazitäten zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und in den Aufbau der Netzinfrastruktur gelingen. Diese gewaltige Herausforderung wird durch den wieder vorgezogenen Ausstieg aus der Kernenergie zusätzlich verschärft.“
Grundlegende energiepolitische Wende notwendig
Ob die Energiewende erfolgreich verlaufe, beruhe letztlich auf
- der Entwicklung geeigneter technischer Lösungen und auf
- der angemessenen Ausgestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Die acatech-POSITION fordert zur finanzierbaren und gesamtgesellschaftlich akzeptierbarn Umsetzung der E-Wende „eine grundlegende energiepolitische Wende“. Denn: „Der aktuelle Ordnungsrahmen und insbesondere das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als zentrales Förderinstrument für Grünstromtechnologien setzen nicht die richtigen Investitions- und Innovationsanreize, um die vielfältigen systemischen Zusammenhänge auf dem Energiesektor adäquat zu berücksichtigen. Unkoordinierte Einzelmaßnahmen verteuern unnötig die Energiewende und gefährden damit letztlich das gesamte Großvorhaben. Grundzüge eines konsistenten und langfristig tragbaren Ordnungsrahmens werden hier in Form konkreter Handlungsempfehlungen zur Diskussion gestellt.“