Gestaltung der Zukunft unter Unsicherheit gehört zu zentralen Herausforderungen globalen Wandels
Die nachhaltige Transformation unseres Energiesystems steht dabei vor einem zentralen Dilemma: Einerseits benötigen wir für die verstärkte Bereitstellung erneuerbarer Energien infolge ihrer geringeren Energiedichte zusätzliche Flächen, die Landschaft und Umwelt stärker in Anspruch nehmen. Auch neue Speichertechnologien und Infrastrukturen bergen Risiken, die es frühzeitig zu erkennen und abzuschätzen gilt. Andererseits erlauben es die Klimaprobleme nicht, nur auf langfristig tragfähige Lösungen zu setzen, son¬dern müssen auch Übergangslösungen zulassen, die „das eine tun, ohne das andere zu lassen“. So, wie die aussichtsreichen Technologien, die der dritte Teil der Leopoldina-Studie beschreibt, zur Zeit nicht abschließend auf ihre Leistungsfähigkeit bewertet werden können, ist auch die künftige Rolle der Bioenergie unsicher: Heute kennen wir die Umweltwirkungen nur unzureichend und verfügen über lückenhafte Steuerungsinstrumente. Diese schnell und umfassend zu erkennen und zu entwickeln, ist ebenso eine Herausforderung des globalen Wandels wie die Weiterentwicklung der Technologien. Zudem ist klar: Wer auf bestimmte Energieträger verzichten möchte, braucht Alternativen. Nur in der Gesamtschau lässt sich aber ein nachhaltiger Ener-giemix bestimmen. Der geforderte Übergang von Bioenergie auf Photovoltaik, Solarthermie und Windenergie kann ad hoc aus Gründen der Speicherverfügbarkeiten für Strom nicht erfolgen. Und auch Energieeffizienz und Energieeinsparung sind gesellschaftlich nicht kostenlos zu haben.