Zukunftsfähiger Bioenergieausbau beruht auf interdisziplinärer Forschung und sektorübergreifender Politik
Die Leopoldina-Studie hat wesentliche Chancen und Risiken der Bioenergie aus naturwissenschaftlicher Sicht zusammen getragen. Zur wissenschaftlichen Fundierung weitreichender gesellschaftlicher Entscheidungen beim Umbau unserer Energieversorgung werden uns vor allem interdisziplinäre Forschungsansätze weiterbringen, die die Umweltwirkungen der Systemtransformation und die Rolle der Bioenergie darin systematisch analysieren und Lösungen für komplexe Zielkonflikte erarbeiten.
Die Bioökonomieforschung und die Etablierung erster Unternehmensverbünde zur verstärkten Erzeugung und Nutzung biomassebasierter Produkte sind ein wichtiger Weg in diese Richtung, der ebenfalls in den letzten zwei Jahren in Deutschland auf den Weg gebracht wurde. Die Ergebnisse hier dürften Hinweise liefern, wie die künftige Rolle der Bioenergie in Deutschland und Europa im Sinne des bereits begonnenen Richtungswechsels vom quantitativen zum qualitativen Ausbau gestaltet werden kann. Aus naturwissenschaftlicher Sicht bleiben die biogenen Produktionssysteme in der Leistungsfähigkeit begrenzt; deswegen lautet die entscheidende Frage: Unter welchen Bedingungen kann welche Nutzung der Biomasse einen nachhaltigen Beitrag zum Übergang vom fossilen in das solare Zeitalter leisten – und wie kann ein übergeordneter politischer Steuerungsrahmen diesen Wandel sinnvoll unterstützen. Gewiss keine leichten Fragen – umso dringender müssen wir gemeinsam und unter Einsatz des gesamten wissenschaftlichen Potenzials nach differenzierten Antworten suchen.
->Quelle: www.ufz.de