Kein Papiertiger
Presseberichte über die erecon AG verschafften dem Unternehmen Publizität. Als „Pionier für Green IT und Nachhaltigkeit in Deutschland“ wurde daher die erecon AG hinzugezogen, als es bei der RAL gGmbH um die Entwicklung des „Blauen Engels“ ging. Der Stromverbrauch der IuK-Technologien war zu diesem Zeitpunkt bundesweit auf 55,4 Terawattstunden im Jahr angestiegen. Es galt, rasch Kennzahlen zu entwickeln, die ein besonders umweltfreundliches Rechenzentrum kenntlich machen, um diesen Anstieg zu begrenzen.
Die RAL UZ-161 – so der bürokratische Name für diesen Blauen Engel – ist beileibe kein Papiertiger geworden. Die Zertifizierung verlangt den Betreibern einiges an Aufwand ab: Sie müssen zunächst die Energieeffizienz ihrer Infrastruktur bestimmen, in Form des Kennwertes EUE (Energy Usage Effectiveness). Auf der Basis von DIN EN ISO 50001 oder EMAS etablieren sie dann ein dauerhaftes Energiemanagementsystem, das auch die energiebewusste Beschaffung neuer Komponenten regelt. Ferner wird eine Servervirtualisierung Pflicht, dieser Virtualisierungsgrad wird weiterhin kontinuierlich optimiert. Für Netzteile gilt künftig mindestens der Effizienzstandard 80 Plus Gold, auch die Jahresarbeitszahl des Kühlsystems wird erfasst und technisch ständig verbessert. Zum Lohn erhalten die Unternehmen dann nicht nur den Blauen Engel, sie entlasten Umwelt und Firmenbilanzen zugleich durch erhebliche Energieeinsparungen bei gleichzeitig gestiegener Betriebssicherheit.
Natürlich musste unter solchen Umständen die erecon AG mit gutem Beispiel vorangehen: Als Beratungsunternehmen für Nachhaltigkeit im IT-Bereich unterstützen die Bremer andere Firmen bei der Reduktion von Energiekosten in Rechenzentren. Und natürlich war es auch ihr Rechenzentrum, das als erstes alle Stationen einer nachhaltigen Zertifizierung im IT-Bereich durchlief. Der Lohn ist die nebenstehende Urkunde.