Faktencheck: Warum steigt die EEG-Umlage?
Die Höhe der EEG-Umlage wird in erster Linie durch den Spotmarktpreis bestimmt. Dies hängt damit zusammen, dass der vergütete Strom seit 2009 von den Übertragung-Netzbetreibern auf dem Spotmarkt vermarktet wird. Die EEG-Umlage berechnet sich also aus den Differenzkosten der gesamten Vergütungszahlungen minus der Einnahmen aus den Spotmarktverkäufen. Sinkt der Spotmarktpreis, steigt folglich die EEG-Umlage.
Der Spotmarktpreis ist in den vergangenen Jahren stark gefallen. Lag der durchschnittliche Spotmarktpreis 2008 noch bei rund 80 €/MWh, waren es 2012 nur rund 45€/MWh, Tendenz fallend. Der Preisverfall kann auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt werden (mehr Wettbewerb, weniger Stromnachfrage durch eine Abkühlung der Wirtschaft). Interessanterweise haben auch die erneuerbaren Energien für sinkende Spotmarktpreise gesorgt. Da die Grenzkosten der meisten Regenerativstromtechnologien nahe Null liegen (Wind und Sonne haben keine Brennstoffkosten), werden teurere Erzeugungstechnologien aus dem Markt gedrängt (Merit-Order-Effekt). Somit senken erneuerbare Energien also den Spotmarktpreis, was im Umkehrschluss aber zu einer höheren EEG-Umlage führt (Umlageparadoxon). Bei einem Spotmarktpreis von 80€/MWh hätte die EEG-Umlage für das Jahr 2012 also deutlich unter 3,59 Cent/kWh gelegen.
Steigender Anteil der erneuerbaren Energien
Die steigenden Kosten für die Förderung erneuerbarer Energien können zum Teil auf den steigenden Regenerativstromanteil im Strommix zurückgeführt werden. Wurden im Jahr 2000 nur 6,4% des in Deutschland konsumierten Stroms aus erneuerbaren Energien bereitgestellt, waren es im ersten Halbjahr 2012 schon 25%. Im Jahr 2020 soll dieser Anteil auf mindestens 35%, im Jahr 2050 auf mindestens 80% ansteigen.