Plattformchemikalien aus nachwachsenden Rohstoffen – im industriellen Maßstab
Regenerative Rohstoffe wie Holz und Stroh können Erdöl ersetzen. Um aus nachwachsenden Rohstoffen chemische Grundstoffe herzustellen, sind neue biotechnologische und chemische Verfahren notwendig. Eine Hürde war es bisher, die Prozesse in den industriellen Maßstab zu übertragen. Das neue Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP schließt nun diese Lücke zwischen Labor und Umsetzung. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit nahm Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 02.10.2012 in Leuna die ersten Anlagen in Betrieb.
Erdöl dominiert bisher
Kunststoffe, Lacke oder Klebstoffe sowie viele wichtige Zwischenprodukte der chemischen Industrie werden immer noch vorwiegend aus Erdöl hergestellt. Doch weltweit arbeiten Chemieunternehmen daran, Erdöl durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Im Labormaßstab funktionieren einige dieser neuen Verfahren, die ohne Lebens- und Futtermittel auskommen sollen, schon sehr gut. Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe in industriellen Dimensionen ist allerdings selbst für große Unternehmen ein erheblicher finanzieller und technologischer Kraftakt. Auch kleine und mittlere Unternehmen scheitern bisher oft daran, ihre Produkte in die technische Anwendung zu bringen, obwohl sie im Labor bereits erfolgreich attraktive Produkte entwickelt haben. Dies wird sich mit dem neuen Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP ändern, das am 02.10.2012 feierlich eröffnet wurde.
Ehrengast war Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die an diesem Tag den mitteldeutschen Cluster BioEconomy – mit dem Fraunhofer CBP als einem seiner Innovationszentren – besuchte. Zentrales Anliegen des Clusters ist die Herstellung von Chemikalien, Materialien, Werkstoffen und Energie aus Holz. Der Cluster BioEconomy war Anfang des Jahres als Sieger in der dritten Runde des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgezeichnet worden.