Das Modul Lignocellulose-Aufschluss
Im Modul für den Aufschluss von LignocelluIose, dem Bestandteil verholzter Pflanzenteile, hat Linde Engineering Dresden eine komplexe Anlage realisiert, die alle Verfahrensschritte umfasst, um aus Holzhackschnitzeln, Rinde oder Pflanzenresten weiter verwertbare Zwischenprodukte im Pilotmaßstab zu gewinnen: Organosolv-Lignin, das als Bindemittel in Faserplatten Phenol-Formaldehydharze oder als Werkstoff Kunststoffe ersetzen kann, sowie die Zucker Glucose und Xylose. Die Zucker wiederum können im Modul Fermentation als Kohlenstoffquelle für biotechnologische Umsetzungen eingesetzt werden, um verschiedene Chemikalien herzustellen. Eine Tonne Holz kann pro Woche am Fraunhofer CBP verarbeitet werden.
Fermentation bis 10 000 Liter
Im Modul technische Enzyme und Fermentation hat Linde Engineering Dresden eine europaweit einmalige Multifunktionsanlage für biotechnologische Fermentationen aufgebaut. Kernstück sind Bioreaktoren unterschiedlicher Größe, mit denen sich Produktionsschritte von 10 Litern Reaktorinhalt auf einen größeren Maßstab über 100 Liter und 1000 Liter bis auf den industriell relevanten Maßstab von 10 000 Litern hochskalieren lassen. „Technisch ist das oft ein ganz anderer Prozess als im Labormaßstab“, sagt Gerd Unkelbach, der die Projektgruppe am Fraunhofer CBP leitet. Für die Aufarbeitung der Mikroorganismen und ihrer Produkte stehen Zellseparatoren, Homogenisatoren, Mikro- und Ultrafiltration, Kristallisation, Gefrier- und Sprühtrockner oder Chromatographiesäulen zur Verfügung. „Von großem Vorteil ist, dass die gesamte Anlage je nach Aufgabenstellung flexibel einsetzbar ist, indem die verschiedenen Apparate beliebig miteinander verbunden werden können“, erläutert Unkelbach.