DNR kritisiert die Kampagne gegen das EEG – Energiewende muss erfolgreich sein
Der Deutsche Naturschutzring, Dachverband von rd. 100 deutschen Umwelt- und Naturschutzverbänden, erklärt in einer Pressemitteilung zu der „anhaltend schiefen Debatte über das EEG“, Altmaier sei der erste Bundesumweltminister, der den Ausbau von erneuerbaren Energien mit „planwirtschaftlichen Methoden“ stoppen wolle, nichts anderes sei das ins Gespräch gebrachte Quotenmodell. Bundeswirtschaftsminister Rösler trete permanent auf die Bremse, wenn es um die Energiewende gehe: „Er ist der Blockademinister. “
Scharf kritisiert der DNR den Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur Stefan Kohler und den Präsidenent der Bundesnetzagentur Jochen Homann. Dieser habe die Energiewende schon immer zu verhindern gesucht. Beide „arbeiten offen gegen die Erneuerbaren Energien, indem sie höchst umstrittene Zahlen über Kosten und Belastungen verbreiten. Die großen Energiekonzerne, die jahrelang den Atomausstieg verhindern wollten, nehmen die Verbraucher in Geiselhaft, um durch überzogene Kostensteigerungen, an denen sie nicht unschuldig sind, die erneuerbaren Energien schlecht zu reden. Selten hat ein Bündnis aus politischem Versagen, aufgeblasenen Horrorzahlen und Widerstand der alten Interessenverbände eine so schlechte und irrationale Stimmung gegen notwendige Innovationen erzeugt wie derzeit beim EEG.“
EEG ist Erfolgsgeschichte – Kostenverteilung ungerecht
DNR-Präsidiumsmitglied Michael Müller, und Bundesvorsitzender der Naturfreunde Deutschlands, im DNR zuständig für Energiefragen: „Das EEG ist eine Erfolgsgeschichte, die wir weiterentwickeln müssen. Es schadet unserem Land, wenn die Energiewende schlecht geredet wird. Wir wollen die Energiewende, die im Interesse unseres Landes liegt. Das, was derzeit an Unwahrheiten und Falschaussagen verbreitet wird, ist verantwortungslos.“ Festzustellen sei:
1. Noch immer gebe es in der Energiepolitik kein Gesamtkonzept, zu dem Erneuerbare Energien, Effizienzsteigerung und Einsparen gehören. „Erst das Gesamtkonzept macht die Energiewende aus.“
2. Unabhängig vom Atomausstieg sei die Energiewende überfällig. Im alten System hätte rund ein Drittel des Kraftwerkparks erneuert werden müssen.
3. Die Energiealternativen würden in wenigen Jahren deutlich preisgünstiger sein als die Fortsetzung des Bestehenden: „Das Problem sind die Kosten des Übergangs, aber der Übergang ist richtig.“
4. Die Modernisierung des Leitungsnetzes sei notwendig, vor allem die Umstellung auf wesentlich effizientere HGÜ-Leitungen. Die Kosten dafür betrügen rund 0,4 Cent pro kWh: „Die Horrorzahlen für Ausbau und Kosten sind weit übertrieben“.
5. Die Probleme in der Versorgung Süddeutschlands seien hausgemacht. Bayern und Baden-Württemberg hätten den Atomausstieg verhindern wollen, sie hätten zu den Vorreitern der Laufzeitverlängerung gehört. Deshalb hätten sie bis vor einem Jahr nicht in den Umbau der Energieversorgung investiert.
6. Die Kosten für Photovoltaik lägen mit 18,5 Ct/kWh deutlich niedriger als behauptet: „Sie tragen sich selbst, im Gegensatz zu Off-Shore-Windanlagen, deren Kosten aber nicht öffentlich kritisiert werden, vielleicht weil dort vor allem Finanzanleger und Energiekonzerne beteiligt sind.“
7. Es fehle besonders eine „dezentrale Infrastruktur für die Energiewende, also Speicher, Regeltechnik, Lastmanagement, usw.. Hier wird zu wenig getan.“
8. Viele Kosten seien auf das fehlendes Gesamtkonzept und die zahlreichen Ausnahmeregelungen und Privilegien für die Wirtschaft zurückzuführen. „Natürlich ist der Umbau nicht umsonst zu haben, aber heute werden die Kosten sehr einseitig zu Lasten der privaten Verbraucher verteilt. Das ist ungerecht.“
Drei grüne E´s: Effizienzrevolution, Energiesparen und Erneuerbare
Die Umwelt- und Naturschutzverbände wollen der Energiewende durch die Kombination der drei grünen E´s zum Erfolg verhelfen: Effizienzrevolution, Energiesparen und Erneuerbare Energien. Müller: „Wir wollen die solare 2000-Watt-Gesellschaft erreichen, also Einsparen, Effizienz und Erneuerbare Energien in einem Konzept verbinden, sicher, naturverträglich und sozial gerecht. Die Energiewende ist kein Luxusartikel, sondern entscheidet über die Innovationsfähigkeit unseres Landes und damit, ob wir fähig sind, die ökologischen Einsichten auch umzusetzen.“
->Quelle: http://www.dnr.de/presse/presseinformation-12102012.html