Copa-Cogeca warnt vor Einkommensverlusten und stagnierendem Wachstum
Der europäische Verband für Landwirte und Genossenschaften Copa-Cogeca warnte davor, dass die Vorschläge der Kommission völlig inakzeptabel seien und sich negativ auf die Versorgung für Tiere, die Beschäftigung und Wachstum in den ländlichen Gebieten in der EU. Einige Mitgliedstaaten haben bereits Pläne für das Jahr 2020 gemacht, die die fünf Prozent-Grenze überschreiten. Die Vorschläge würden auch gravierende Auswirkungen auf Einkommen der Landwirte haben und 100.000 Arbeitsplätze in der EU kosten.
UFOP befürchtet Marktverwerfungen
Grundsätzlich begrüßt die UFOP (Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. ), dass die Kommission nicht mehr an den rohstoffspezifischen iLUC-Faktoren zur Verschärfung der Anforderung an die Treibhausgasreduzierung festhält. Jedoch schlägt die Kommission vor, die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen wie Ölsaaten, Getreide usw. auf maximal fünf Prozent der Kraftstoffverbrauchsmenge bis 2020 zu deckeln. Der Vorschlag, diese Rohstoffe ab 2020 von der Biokraftstoffproduktion auszuschließen und gleichzeitig in der Höhe nicht nachvollziehbarer Anrechnungsfaktoren aus Rest- und Abfallstoffen einzuführen, lehnt die UFOP strickt ab. Wird der Vorschlag in dieser Form umgesetzt, sind erhebliche Marktverwerfungen vorauszusehen. Zugleich wird die Zielerreichung für das Jahr 2020 durch die willkürlich festgelegten Anrechnungsfaktoren schön gerechnet, bekräftigt Dr. Kliem seine Kritik.
Umweltverbände halten Vorschläge für zu schwach
Dietrich Klein vom Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) sieht im Falle einer Annahme dieses Vorschlags durch den EU-Ministerrat und das Europäische Parlament eine unverantwortliche Diskriminierung der deutschen Biokraftstoffproduktion: „Deutschland war Vorreiter bei der Umsetzung und Kontrolle der Nachhaltigkeitsnachweise mit einem aufwändigen Zertifizierungssystem ab 2011 für die eingesetzte Biomasse. Nun soll nachhaltiges Bioethanol aus deutscher Produktion begrenzt werden und in Europa soll einem weltweiten Tourismus von Abfällen aus zum Beispiel nicht nachhaltig produzierten Lebensmitteln Tür und Tor geöffnet werden. Das ist unverantwortlich. Bei der Nachhaltigkeit darf nicht mit zweierlei Maß gemessen werden.“
->Quelle: www.klimaretter.info – und: http://www.agrarheute.com/kritik-an-biokraftstoffregeln