DENEFF warnt vor Heizkostenexplosion und kalter Enteignung

Heizkosten sind Löwenanteil an Energierechnung

Anlässlich der aktuellen Energiepreisdebatte und Heizkostenwarnungen appellierte die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) an die Politik, der Energieeinsparung dringend Priorität zu geben. Der weitere Preisanstieg bei Heizöl, Erdgas und Fernwärme führe sonst zu deutlich größeren Kostenbelastungen, als sie durch den Ausbau erneuerbarer Energien erwartet werden. Für eine 70-m²-Wohnung könnten die Heizkosten weit über 1.000 Euro im Jahr 2020 betragen. Zwischen 2010 und 2011 habe der Preis für Heizöl allein in einem einzigen Jahr im Schnitt um 24,5 Prozent zugelegt. Die DENEFF beruft sich auf aktuelle Daten und Prognosen aus dem Heizspiegel der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Derzeit diskutiert die Bundespolitik nicht nur eine Neuregelung des EEG, sondern auch Novellen des Mietrechts, des Energie- und Stromsteuerrechts und der Energieeinsparverordnung sowie die Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie.

Christian Noll, geschäftsführender DENEFF-Vorstand :„Heizkosten sind der Löwenanteil der Energierechnung. Steigende Brennstoffpreise treiben immer mehr Mieter in die Energiearmut und Hausbesitzer in die kalte Enteignung. Die aufgeregte Strompreisdiskussion blendet das völlig aus. Gleichzeitig lässt die Politik die Steuerförderung von Gebäudesanierungen und Baustandards links liegen und vernachlässigt wichtige Chancen für Effizienzdienstleistungen im Mietrecht und bei der Ökosteuer. Der Ausbruch aus der Energiekostenspirale gelingt nur durch eine konsequente Effizienzpolitik.“

Brennstoffkosten steigen bis 2020 um 50 Prozent – Im Schnitt 400 Euro mehr für 70-m²-Wohnung – kostenloses Heizgutachten zeigt Einsparpotenzial

Der Preisanstieg für Heizöl, Erdgas und Fernwärme setzt sich weiter fort. Bis zum Jahr 2020 werden die Energiepreise um 50 Prozent über dem heutigen Preisniveau liegen. Bei gleichbleibendem Verbrauch bedeutet das für eine 70-m²-Wohnung durchschnittlich 400 Euro mehr Brennstoffkosten. „Die Verbraucher sollen nicht beim Heizen geizen müssen, aber jeder sollte seine Einsparpotenziale kennen und ausschöpfen. Dabei unterstützt das Heizgutachten, das Mieter und Eigentümer kostenlos anfordern können“, sagt Stefanie Jank, Projektleiterin der Heizspiegelkampagne der co2online gemeinnützige GmbH (www.heizspiegel.de).

Bis 2020 liegen die Preise für Heizöl voraussichtlich 59 Prozent höher als heute. Bei Fernwärme werden Preissteigerungen um 54 Prozent, bei Erdgas um 35 Prozent prognostiziert. Für eine 70-m²-Wohnung würde das bei gleichbleibender Energiemenge folgende Erhöhungen bedeuten: Im Jahr 2011 lagen die Brennstoffkosten für das benötigte Heizöl bei durchschnittlich 800 Euro. Im Jahr 2020 kostet das Heizöl bereits 1.280 Euro. Die Brennstoffkosten für Erdgas betrugen 2011 rund 700 Euro und steigen bis 2020 auf 940 Euro. Für Fernwärme mussten Mieter und selbstnutzende Eigentümer im vergangenen Jahr 900 Euro bezahlen. Im Jahr 2020 werden für eine Wohnung dieser Größe im Schnitt 1.390 Euro fällig.

Kostenloses Heizgutachten hilft Mietern und Eigentümern

Ein niedriger Heizenergieverbrauch wirkt steigenden Energiepreisen entgegen. Ist der eigene Verbrauch zu hoch? Wie ist der Zustand des Gebäudes? Welche Einsparpotenziale sind vorhanden? Antworten erhalten Mieter und Eigentümer mithilfe eines schriftlichen Heizgutachtens. Dieses kann noch bis zum 28. Februar 2013 kostenlos angefordert werden – solange der Vorrat reicht. Und so einfach geht´s: den Gutschein auf www.heizspiegel.de ausdrucken, die Heizkostenabrechnung bzw. Energierechnung kopieren und beides an die co2online gGmbH senden. Freunde der sozialen Medien können den Gutschein auch ab sofort auf Facebook unter www.co2online.de/facebook herunterladen. Der Verbrauch, die Heizkosten und Heiznebenkosten werden im Heizgutachten auf Angemessenheit überprüft. Ob Guthaben oder Nachzahlung, ein Heizgutachten lohnt sich für alle Haushalte. Denn schon der nächste kalte Winter kann hohe Heizkostennachzahlungen mit sich bringen.

Politik muss Transparenz und Anreize schaffen

Jeder vierte Vermieter, der durch seine Mieter von den Ergebnissen des Heizgutachtens erfährt, reagiert mit Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude. „Nur Wohngebäude in einem guten energetischen Zustand schützen die Bewohner vor zukünftigen Energiepreisschocks. Die Bundesregierung sollte daher schnell ein breites Angebot für mehr Verbrauchstransparenz fördern und zuverlässige Investitionsanreize schaffen“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. – DENEFF. „Energieeffizienz ist der Kostenairbag für die Energiewende. Weiteres Abwarten führt zu schleichender Enteignung und Energiearmut in Deutschland“, so Noll.

HeizCheck: Verbrauchswerte online prüfen

Für alle, die es sofort wissen möchten, steht auf http://www.heizspiegel.de ein interaktiver HeizCheck zur Verfügung. Mit der Heizkostenabrechnung zur Hand erfährt man in wenigen Minuten, ob die Werte der Abrechnung angemessen sind oder ob Einsparpotenzial besteht.

Die co2online gGmbH setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Mit interaktiven Energiespar-Ratgebern, einem Energiesparkonto, Heizspiegeln und Heizgutachten motiviert sie den Einzelnen, mit aktivem Klimaschutz auch Geld zu sparen. Seit 2004 hat co2online bereits mehr als 65.000 Heizgutachten erstellt die vom Bundesumweltministerium gefördert wurden.

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