Siemens steigt aus Solar aus – enttäuscht

Bereiche Solarthermie und PV vorerst weitergeführt

Die beiden Business Units Solar Thermal Energy sowie Photovoltaic würden, so die Pressemitteilung, bis zur Veräußerung weitergeführt. Bestehende vertragliche Pflichten blieben somit zunächst unberührt. Die beiden Business Units würden bilanziell als Discontinued Operations (nicht-fortgeführtes Geschäft) außerhalb des Sektor Energy berichtet. Die restlichen Geschäfte der Division Solar & Hydro, also das Wasserkraftgeschäft und die Lösungen für Energiespeicher, sollen im Sektor Energy verbleiben. Die Wasserkraftaktivitäten umfassen das Joint Venture Voith Hydro für konventionelle Wasserkraftwerke sowie das im Frühjahr 2012 voll übernommene Geschäft mit Gezeitenströmungsturbinen.

Zu wenig Umsatz – israelische Erwerbung Solel war Flop

SIEMENS hatte vor allem auf Anlagen zur Stromerzeugung aus Sonnenhitze gesetzt und dafür eigens die israelische Solel für 418 Millionen Dollar gekauft. Die Strategie zahlte sich jedoch nicht aus. Solel machte mehr Verlust als Umsatz. Siemens musste rund die Hälfte des Kaufpreises abschreiben. Insgesamt machte Siemens in seiner Sparte Solar & Hydro, die nun aufgelöst wird, weniger als 300 Millionen Euro Umsatz. Davon entfällt der Löwenanteil auf Solartechnik, da das Unternehmen Wasserkraftanlagen zusammen mit Voith baut. Die Schwaben besitzen die Mehrheit an der Gemeinschaftsfirma Voith Hydro und konsolidieren sie bei sich.

Schlechtes Zeichen für deutsche Solarindustrie

Die deutsche Solarbranche gerät durch den Ausstieg von Siemens weiter in die Krise. Denn der Schritt nährt die Zweifel daran, ob die angeschlagenen Solar-Industrie Deutschlands eine Zukunft hat. Einstige Weltmarktführer wie Solon und Q-Cells mussten schon vor einigen Monaten Insolvenz anmelden, oder wurden verkauft. Solarworld und andere machen Verluste. Ein Siemens-Sprecher bestätigte der Süddeutschen Zeitung, Siemens erwäge auch das Ausscheiden aus der Desertec Industrie-Initiative (Dii GmbH).