Eine Broschüre des BUND über Strompreise
Die Energiewende ist längst noch keine ausgemachte Sache. Weiterhin laufen neun Atommeiler in Deutschland und noch immer gehen Kohlekraftwerke neu ans Netz. Zwar ist die Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Quellen inzwischen Regierungsprogramm, aber durch die Debatte um angeblich zu hohe Kosten droht die Energiewende ausgebremst zu werden. Klar ist, die Energiewende erfordert große Investitionen. Aber treiben die erneuerbaren Energien die Kosten für Stromverbraucher in unakzeptable Höhen? Dies trifft bei genauer Betrachtung nicht zu. Worauf es aber ankommt, ist die gerechte Verteilung der Kosten. Und: Die Strompreise steigen nicht nur wegen der erneuerbaren Energien.
Steigen würden sie auch, wenn die Energiewende nicht in Angriff genommen würde. Gerade jene Industrien, die besonders laut hohe Preise beklagen und neue Vergünstigungen fordern, sind bereits mit üppigen Privilegien ausgestattet und damit Nutznießer der Energiewende. Zugleich werden Privathaushalte, Handel und Gewerbe von den Energiekonzernen und vom Staat zur Kasse gebeten. Der BUND setzt sich ein für den schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien, den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft und für mehr Effizienz und weniger Stromverbrauch. Grundlage dafür ist auch eine gerechte Energiewende, in der Kosten und Nutzen der erneuerbaren Energien fair geteilt werden. Die Industrie muss angemessen beteiligt, ungerechtfertigte Privilegien müssen gestrichen und sinkende Bestandteile der Stromkosten an alle Verbraucher weitergegeben werden.