Neues in der Biogas-Entschwefelung

Nachhaltige Eisenoxide mit leichter Dosierbarkeit

Der Spezialchemie-Konzern LANXESS stellte jetzt ein neu entwickeltes Eisenoxid für die Biogas-Entschwefelung vor – Bayoxide E 16, kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Entschwefelungsverfahren, so der Konzern. Bayoxide E 16 sei aufgrund seiner hohen Reinheit sehr effektiv und entferne bereits im Fermenter den bei der Vergärung von organischen Substanzen entstehenden Schwefelwasserstoff weitgehend. Für eine Einspeisung in das öffentliche Gasnetz sei der Restgehalt des Schwefelwasserstoffs bereits so gering, dass eine Feinentschwefelung mit deutlich reduzierten Kosten erfolgen kann.

Biogas ist als ökologischer, ressourcenschonender und klimaneutraler Energieträger im Trend. Allein in Deutschland hat sich in den vergangenen 13 Jahren die Zahl an Biogasanlagen etwa verzehnfacht. In Biogasanlagen werden agroindustrielle Rückstände sowie private oder gewerbliche Bioabfälle unter Sauerstoffausschluss abgebaut und vergoren. Dabei bildet sich ein überwiegend aus Methan bestehendes Gas, das meist direkt vor Ort genutzt wird, um einen Stromgenerator anzutreiben. Je nach Ausgangsmaterialien enthält Biogas schwankende Gehalte an Schwefelwasserstoff – durchschnittlich etwa 500 Milligramm pro Kubikmeter. Dieser muss wegen seiner Giftigkeit, seines Geruches und vor allem wegen der korrosiven Wirkung der Schwefelverbindungen auf Fermenter und Generator abgetrennt werden. Auch würden ohne eine Entschwefelung aufgrund der Inaktivierung des Abgaskatalysators die Grenzwerte für Abgasemissionen überschritten werden.

Leistungsfähig und einfach zu handhaben

Bayoxide E 16 kann laut Lanxess im ungeöffneten Sack einfach und staubfrei direkt in den Fermenter gegeben werden. Eine teure Dosieranlage sei nicht erforderlich. „Eisenoxid ist kein Gefahrstoff und nicht wassergefährdend. Eine spezielle Lagerung des Produktes und eine Unterweisung des Personals nach der Gefahrstoffverordnung sind nicht notwendig“, betont Gregor Hermanns, Experte für technische Oxide in der Business Unit Inorganic Pigments von LANXESS. Auch bestehe keine Gefahr, dass sich infolge einer falschen, zu hohen Dosierung explosive Gemische aus Methan und Luftsauerstoff bilden.

Bayoxide E 16 reagiert mit Schwefelwasserstoff zu Eisensulfid und Schwefel, die als natürlich vorkommende Bodenbestandteile zusammen mit dem Gärrückstand als Dünger auf Felder ausgebracht werden können. Es hat einen hohen Wirkstoffgehalt und erfüllt die strengen Richtlinien der Düngemittelverordnung.

„Neben den Farbanwendungen, die bei LANXESS Inorganic Pigments immer noch die größte Rolle spielen, gewinnen auch die technischen Anwendungen immer stärker an Bedeutung“, prognostiziert Jörg Hellwig, der das weltweite Geschäft mit anorganischen Pigmenten verantwortet. „Unsere Eisenoxid- und Chromoxidpigmente werden dabei in unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Die Biogasentschwefelung ist nur einer davon und ständig kommen neue hinzu, wie zum Beispiel neuerdings auch der Einsatz von Eisenoxiden als Rohstoff für Kathoden in Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge.“
->Quelle: corporate.lanxess.de