Energetische Insellösungen, damit Menschen aus Armutsspirale herauskommen
Für die Zukunft sei es nun wichtig, so Cramer, energetische Insellösungen zu schaffen, über die die 1,3 Milliarden Menschen mit elektrischer Energie versorgt werden könnten, die heute keinen Zugang zu Strom und Wasser haben. Die Technik, die er in den eigenen SMA-Gebäuden anwende, funktioniere dafür als Modell. Sie könne auch in abgelegenen Gebieten zum Einsatz kommen. Cramer: „In Zukunft möchte ich mich gerne darauf konzentrieren, diese Systeme in diesen armen Regionen in Einsatz zu bringen. Das ist deutlich komplizierter als all das, was wir mit der Technik bisher gemacht haben. Aber ich bin sicher, dass wir das schaffen werden. Denn es ist die Voraussetzung, dass diese Menschen überhaupt aus ihrer Armutsspirale herauskommen.“
Gauck: Versöhnung von Ökologie und Ökonomie in Gang gekommen
Der Bundespräsident lobte vor rund 1.200 Festgästen – darunter Bundesumweltminister Peter Altmaier und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich – die Leistungen der DBU-Umweltpreisträger und staunte, „was möglich wird, wenn Menschen Ideen haben und sich durchsetzen, auch gegen Widerstände“. Dass Deutschland auf eine Zukunft mit erneuerbaren Energien setze, sei sicher eines der ehrgeizigsten Vorhaben in unserem Land. Aber es zeige sich, dass bei einem der ganz wichtigen Themen unserer Zeit etwas in Gang gekommen sei: Die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie.
„Wir wissen auch immer mehr über den Umwelt-Preis, die Kosten des Nicht-Handelns“
Auch wenn sich Deutschland von seinen industriellen Traditionen – Stahl, Automobilindustrie, Chemie und Elektroenergie – nicht trennen wolle, begebe sich das Land auf einen ehrgeizigen Weg. Mit Ingenieurskunst und gesellschaftspolitischem Weitblick könne Deutschland Vorreiter bleiben in Zukunftstechnologien, könne sich unabhängig von Ressourcen machen, die in Deutschland fehlten. Während die Energiewende im Ausland mit Spannung verfolgt werde, erzeuge sie im Inneren manchmal Spannung. Debatten, Kritik, Streit: gemessen daran, was auf dem Spiel stehe, sei das normal. Aber wenn schon Streit, dann sollten nicht nur die Belastungen und Mühen des eingeschlagenen Wegs behandelt werden, sondern auch seine Chancen. Gauck: „Und übrigens auch die Probleme und Belastungen, die wir hätten, wenn wir diesen Weg nicht gingen.“ Wir könnten heute den „Umweltpreis“ im wahrsten Wortsinn immer genauer beziffern –“ also den Gegenwert dessen, was Ökosysteme leisten. Wir wissen auch immer mehr über den Preis, die Kosten des Nicht-Handelns.“