„Die Energiewende ist schneller, als die Bundesregierung erlaubt.“
„Landwirte und Häuslebauer, Handwerker und mittlerweile auch die Landesregierungen treiben den Wandel voran. Die Menge des gelieferten Ökostroms übersteigt regelmäßig die Planung der Bundesregierung. Jetzt versuchten Kanzlerin Angela Merkel und ihr Umweltminister Peter Altmaier abermals, den Eifer der Akteure zu bremsen. Auf der Ebene der Sprachregelung mit gewissem Erfolg: Die Länder zeigten Bereitschaft, nicht jeden geplanten Windpark auch zu errichten. Faktisch wird die aus der Angst vor zu schnell steigenden Ökostromkosten geborene Intervention Merkels aber nichts nützen. Denn mittlerweile ist die ökologische Energieproduktion in Deutschland kein Nischenprojekt mehr. Die Preise für fossile Energieträger sind dramatisch gestiegen -und werden es vermutlich weiter tun“.
->Quelle: Schwäbische Zeitung
„Zu viele Fragen, zu wenig Antworten“
„So einfach lässt sich die Energiewende nicht planen. Solange es nur ein paar Versorger im Land gab und Strom überwiegend zentral in Großkraftwerken produziert wurde, verlief die Planung unproblematisch. Jetzt, da Strom zunehmend dezentral erzeugt wird, da Privatleute sich eine Solaranlage aufs Dach setzen oder ein Mini-Blockheizkraftwerk in den Keller stellen und dann noch die Wahl haben, ob sie den Strom selbst verbrauchen oder lieber verkaufen, jetzt, da auch Handelsketten und kleine Gewerbetreibende auf diese Idee kommen und Landwirte sowieso, wird die Lage unübersichtlicher, die Planung schwieriger. Zumal die technische Entwicklung eine erhebliche Rolle spielt und jeden Plan Makulatur werden lassen kann. Etwa, weil Off-Shore-Windkraft plötzlich teurer ist als Solarstrom, weil man nicht weiß, wann und zu welchen Kosten dezentrale Stromspeicher zur Verfügung stehen werden und ob und wie man überschüssigen Wind- und Solarstrom verwerten kann. Zu viele Fragen, zu wenig Antworten“.
->Quelle: Westfalenpost
„Die Zeit drängt.“
„Die Länderchefs im Norden sind nervös. Jetzt fordert der Kieler Ministerpräsident Torsten Albig sogar die Verstaatlichung des Stromnetzbetriebs, wenn die privaten Betreiber nicht fähig zum Netzausbau sind. Harter Tobak. Doch im Grunde bohrt Albig in einer Wunde, die dem Staat richtig wehtun muss. Denn der hat die einmalige Möglichkeit verpasst, sich nach 2010 an den Überland-Netzen der Stromriesen zu beteiligen, nachdem die von der EU zum Verkauf gezwungen wurden“.
->Quelle: Lübecker Nachrichten
„Quote für den weiteren Ausbau des Öko-Stroms“
„Sehr viel anspruchsvoller ist die Aufgabe, die Energiewende so zu gestalten, dass die Stromkosten nicht explodieren und die Energie sowohl für die Privatkunden als auch für die Wirtschaft bezahlbar bleibt. Dies geht nicht ohne eine grundlegende Reform der EEG-Umlage, möglicherweise muss sogar eine Quote für den weiteren Ausbau des Öko-Stroms eingeführt werden.“
->Quelle: Mannheimer Morgen
„Die Kanzlerin muss das Chaos beenden.“
„Sie muss die Ungerechtigkeiten bei der Kostenverteilung beseitigen. Sie muss einen Chefkoordinator benennen, der die Richtung vorgibt. Und sie muss den Bürgern deutlich sagen, warum wir die Energiewende schätzen sollten. Es war immer klar, dass es dieses Mammutprojekt nicht umsonst gibt. Doch dafür gewinnen wir auch viel: Mehr Unabhängigkeit von Erdgas- und Erdölimporten aus Russland und aus den Golfstaaten sowie den Abschied von den Risiken der Atomkraft“.
->Quelle: Mittelbayerische Zeitung
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