Jahresgutachten 2012/13 des Sachverständigenrats für Wirtschaft: In Energie uneins – „Stabile Architektur für Europa – Handlungsbedarf im Inland“
Während die Mehrheit des Sachverständigenrats im Jahresgutachten 2012/13 ein vernichtendes Urteil über das EEG fällt, kommt allein Prof. Dr. Peter Bofinger zu einem anderen Schluss. Solarify dokumentiert die „andere Meinung“ – das Gesamtgutachten hier.
Bei allen Anstrengungen zur Überwindung der Euro-Krise besteht weiterhin wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf im Inland: Die Energiewende muss effektiv und effizient gestaltet werden, zumindest durch eine Harmonisierung der Fördersätze für erneuerbare Energien auf bescheidenem Niveau.
Ein Mitglied des Rates, Peter Bofinger, teilt weder die Diagnose der Mehrheit, wonach sich das EEG durch eine „außerordentlich ausgeprägte Ineffizienz“ auszeichne, noch kann es sich dem Plädoyer für den Übergang auf eine technologieneutrale Mengensteuerung anschließen.
Die andere Meinung
Das vernichtende Urteil der Mehrheit des Rates über die Effizienz des EEG steht im Widerspruch zur Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien zur Wirkungsweise von Förderungsmechanismen für erneuerbare Energien. So stellt beispielsweise das IPCC (2012) fest, es werde in zahlreichen Studien gezeigt, dass gut konzipierte und gut implementierte preisorientierte Steuerungsinstrumente (Feed in Tariffs) die effizienteste (definiert als Vergleich zwischen den insgesamt geleisteten Subventionen und den Erzeugungskosten) und effektivste (definiert als die Fähigkeit, einen Anstieg des Anteils der Erneuerbaren am Energieverbrauch zu erreichen) Strategie zur Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien darstellten.