Desertec: Gemischte Kommentare

Presseecho zur Dii-Jahreskonferenz

Rückschlag

„Rückschlag für Desertec – ohne Spanien wird das gesamte Projekt ausgebremst, da das Land seine Netze zum Transport des Wüstenstroms von Marokko nach Europa zur Verfügung stellen muss.“  www.greenpeace-magazin.de

Viel Zeit bleibt nicht

„Von der Vision zur Aktion ist es ein mühsamer Weg. Einige Unternehmen werden ungeduldig. Desertec und seinem Geschäftsführer Paul van Son läuft nicht nur die Zeit davon. Immer deutlicher wird, dass es wohl einer Herkulesaufgabe gleichkommt, die Interessen der Unternehmen, Organisationen und Staaten, die an dem Wüstenstromprojekt beteiligt sind, unter einen Hut zu bekommen. Viel Zeit bleibt nicht, um die Unstimmigkeiten zu beseitigen. Desertec-Geschäftsführer Paul van Son hält an der Vision fest. Von den Arabern habe er ein gutes Sprichwort gelernt: ‚Geduld und Humor sind zwei Kamele, die dich durch die Wüste bringen.'“www.dw.de

Erfolg gebraucht

„Der Weg von der Vision zur Wirklichkeit ist weit. Noch ist kein einziges Projekt konkret geworden. Auf der dritten Dii-Konferenz in Berlin wurde wieder nichts verkündet. Die Industrie-Initiative könnte dringend einen Erfolg gebrauchen. Gelingt es ihr nicht bald, ein großes Referenzprojekt aufs Gleis zu setzen, läuft sie Gefahr, als Papiertiger zu enden.“  www.dradio.de

Beschämend für Schwarz-Gelb

„Beschämend für die schwarz-gelbe Bundesregierung ist, dass alle drei Minister Westerwelle, Rösler und Altmaier ihre Zusagen auf der Konferenz zu reden, nicht eingehalten haben. Von den viele anwesenden nordafrikanischen Regierungsvertretern wurde dies mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen. Es erscheint offensichtlich, dass diese Bundesregierung nicht hinter der internationalen Energiewende steht, womöglich um nicht die klimaschädlichen Geschäfte mit den nordafrikanischen Erdöl- und Erdgasunternehmen zu stören.“ www.sonnenseite.com

Europäische Kleinstaaterei

„Schon bei diesem überschaubaren Projekt scheitern die Desertec-Visionäre an Europas Kleinstaaterei, denn ohne Spanien geht es nicht. Spanien sieht aber seine Rolle als Stromlieferant für das energiearme Marokko gefährdet, die spanische Regierung lehnt es also ab, Stromfluss in die entgegengesetzte Richtung zu genehmigen. ‚Ich bin zuversichtlich, dass Marokko und die EU-Partner die spanische Regierung schon bald überzeugen können‘, sagt Paul van Son und weist die Verantwortung damit zugleich von sich. Seine Dii GmbH sei ja nur Vertreterin der 21 Gesellschafterunternehmen des Konsortiums und somit nur Zuschauerin, wenn Staaten verhandeln. ‚Geduld und Humor sind zwei Kamele, die dich durch die Wüste tragen‘, zitiert Paul van Son in seiner Rede ein arabisches Sprichwort“. www.pnn.de

Desertec auf der Wartebank

„Wesentliche Punkte des Desertec-Projekts, das 15 Prozent des europäischen Strombedarfs decken soll, (sind) bislang ungeklärt. Dazu gehört auch die Frage, ob deutsche Stromverbraucher für den Wüstenstrom noch tiefer in die Tasche greifen müssen. Van Son sagte in Berlin, Dii werde „im nächsten Jahr“ den Regierungen einen Vorschlag zur Finanzierung unterbreiten. Im Desertec-Konsortium geht zudem die Angst um, dass die zahlreichen dezentralen Erneuerbaren-Projekte in Europa das Wüstenstromprojekt behindern oder überflüssig machen könnten. Torsten Jeworrek von Munich Re forderte die EU auf, einen Masterplan zur Energiewende umzusetzen.“ www.taz.de

Warum Desertec stockt

„Mit einem Abkommen wollten Regierungsvertreter auf der am Mittwoch in Berlin gestarteten Desertec-Konferenz den Startschuss für Ouarzazate geben. Doch das kriselnde Spanien unterschrieb nicht. ‚Wir haben quasi nichts erreicht‘, hieß es im Umfeld des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die politischen Probleme kommen an einem heiklen Punkt. Der Preisverfall in der Solarindustrie wirft die Grundsatzfrage auf: Warum Energie teuer von Afrika nach Europa transportieren, wenn heimischer Sonnenstrom inzwischen so günstig produziert werden kann?“ www.ftd.de

Desertec wartet nur noch auf Spanien

„Insgesamt bereitet die Desertec-Initiative damit nun Referenzprojekte mit 2500 Megawatt Leistung vor. Weitere Anlagen mit jeweils 1000 Megawatt sollen in Algerien und Tunesien entstehen. Laut einer im Sommer veröffentlichten Studie des Desertec-Konsortiums könnten bis 2050 bis zu 20 Prozent des europäischen Strombedarfs aus den Wüsten Nordafrikas und des Nahen Ostens kommen. Die damit verbundenen Kosten werden auf mehrere Hundert Milliarden Euro beziffert. Torsten Jeworrek vom Rückversicherer Munich Re, einem der Desertec-Gründungsmitglieder, forderte die Politik dazu auf, die Kosten der ökologischen Wende nicht kleinzureden. Fördersysteme für Ökostrom sollten international harmonisiert werden. Die unterschiedliche Subventionierung erneuerbarer Energien führe zu einer unerwünschten Fragmentierung des Marktes.“www.welt.de