Auszüge aus der Zusammenfassung:
Eine neue globale Energielandschaft entsteht
Ausgehend von globalen Szenarien und verschiedenen Fallstudien wird in diesem World Energy Outlook untersucht, welche Auswirkungen die neuen Entwicklungen auf die globalen Energie- und Klimatrends in den kommenden Jahrzehnten haben könnten. Dabei wird ihr Effekt auf die entscheidenden Herausforderungen analysiert, vor denen das Energiesystem steht: die Deckung des stetig wachsenden weltweiten Energiebedarfs – vor allem infolge steigender Einkommen und Bevölkerungszahlen in den aufstrebenden Volkswirtschaften –, die Sicherung des Zugangs zu Energie für die ärmsten Bevölkerungsgruppen der Welt und die Erfüllung der Klimaschutzziele.
Düstere Aussichten: Fossile Energieträger 6mal mehr subventioniert – 3,6 Grad Erwärmung drohen
Bei Berücksichtigung aller neuen Entwicklungen und Politikmaßnahmen sieht es noch immer nicht so aus, als gelänge es, das globale Energiesystem auf einen nachhaltigeren Pfad zu lenken. Im Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen steigt der globale Energieverbrauch im Zeitraum bis 2035 um mehr als ein Drittel, wobei 60% der Zunahme auf China, Indien und den Nahen Osten entfallen. In den OECD-Ländern nimmt der Energieverbrauch kaum zu, allerdings ist dort ein deutlicher Trend weg von Erdöl und Kohle (sowie in einigen Ländern von der Kernenergie) hin zu Erdgas und erneuerbaren Energien zu beobachten. Trotz der Expansion CO2-armer Energiequellen bleiben fossile Brennstoffe im weltweiten Energiemix vorherrschend, gefördert durch Subventionen, die sich 2011 auf 523 Mrd. $ beliefen, was einem Anstieg um 30% im Vergleich zu 2010 und einem Sechsfachen der Subventionen für erneuerbare Energien entspricht. Die Subventionskosten für fossile Brennstoffe haben sich infolge gestiegener Ölpreise erhöht. Diese bleiben nach wie vor im Nahen Osten und in Nordafrika am weitesten verbreitet, wo die Dynamik zu ihrer Reform offenbar zum Erliegen gekommen ist. Die Emissionen im Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen entsprechen einer langfristigen mittleren globalen Erwärmung um 3,6°C.