EU macht Ausnahme für außereuropäische Flüge
ICAO will Strategien entwickeln
Die EU will den Emissionshandel im Luftverkehr zum Teil aussetzen. Für Flüge, die außerhalb der EU starten oder landen, soll es eine einjährige Auszeit geben. Für innereuropäische Flüge werde der seit Januar laufenden Handel mit den CO2-Zertifikaten weiterhin aufrechterhalten. Vor allem aus China und den USA hatte es starke Kritik an der erzwungenen Einbindung außereuropäischer Fluggesellschaften gegeben.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie befürwortete die Entscheidung von EU-Kommissarin Connie Heedegard, das EU-Emissionshandelssystem auszusetzen. „Da der EU-Emissionshandel im Luftverkehr für massive Wettbewerbsverzerrungen sorgt und zu internationalen Spannungen führt, hat der BDI seit langem dessen komplette Aussetzung gefordert. Die jetzt beschlossene Aussetzung ist ein längst überfälliger Schritt, zudem ist er noch zu halbherzig,“ erklärte Dieter Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, bemängelte allerdings, der von Hedegaard vorgeschlagene Weg sehe vor, dass für Flüge innerhalb Europas weiter gezahlt werden solle. „Das belastet nur die europäischen Unternehmen.“ Dass nun aber eine Lösung in Zusammenarbeit mit der internationalen Luftverkehrsorganisation (ICAO) angestrebt werde, „sei der richtige Weg“, betonte Schweer.
Emissionen des Flugverkehrs seit 1990 verdoppelt
Unterdessen hat die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) bei ihrer 197. Ratssitzung beschlossen, Rahmenbedingungen für Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen im Flugverkehr auszuarbeiten. Vorschläge sollen nun bis kommenden September von einer Expertengruppe vorgelegt werden. „Ich appelliere an die EU-Kommission, jetzt wirklich auf eine faire, internationale Lösung zu setzen. Dazu muss die Internationale Luftverkehrsorganisation ihre Arbeit für ein wirklich faires, internationales System fortsetzen können. Solange sollte der Emissionshandel pausieren – für alle“, sagte Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft.