Prämisse des weltweiten Konsenses aller Staaten führt in gefährliche Sackgasse
Thiemo Gropp, Vorstand der DESERTEC Foundation, zur Klimakonferenz in Doha: „Pünktlich zur 18. UN-Klimakonferenz bestiegen wieder rund 20.000 Menschen aus über 190 Ländern Flugzeuge, wohnen in kliatisierten Hotels und produzieren dabei Unmengen an CO2, um das Klima zu schützen. Das Ergebnis der seit fast zwei Jahrzehnten etablierten Jahrestreffen: Die Welt emittiert heute mehr CO2 als je zuvor.
Klimaschutz ist ein globales Thema, das nicht ein Land alleine lösen kann. Doch die Prämisse der UN-Klimakonferenzen, dass der Beginn umfassender Klimaschutzmaßnahmen von einem weltweiten Konsens aller Staaten abhängig sein muss, führt uns in eine gefährliche Sackgasse. Denn wie sich zeigt, wird es immer einzelne Staaten geben, die den Konsens nicht mittragen wollen, weil sie sich dadurch wirtschaftliche Vorteile versprechen. Was wir brauchen, ist eine Koalition der Willigen, die sich für die Finanzierung von Lösungen einsetzen, von denen alle profitieren.
Was wir dringend brauchen, ist ein Klimarettungsfonds
Als es um die Rettung der Banken ging, setzte die Politik nicht auf jahrzehntelange Verhandlungen über die Lastenverteilung, sondern auf zügige Gegenmaßnahmen in Form milliardenschwerer Rettungsfonds. Angesichts der existenziellen Frage des Klimaschutzes ist auch hier eine Gegenmaßnahme gefragt, die Ergebnisse liefert, bevor es zu spät ist.