Laut Metastudie wird 2-Grad-Grenze wahrscheinlich überschritten
Die globalen Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre werden im Jahr 2012 mit 35,6 Milliarden Tonnen wohl erneut einen Rekord aufstellen, gibt das internationale Global Carbon Project-Konsortium bekannt. Hierzu trägt vor allem der Anstieg der Kohlenstoff-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe bei. Nach Schätzung der Wissenschaftler sind die Emissionen aus dieser Quelle im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent gestiegen. Damit übersteigt er das Niveau von 1990, welches dem Kyoto-Protokoll zugrunde liegt, um fast 60 Prozent. Die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre erreichte 2011 mit einem Volumenanteil von 391 parts per million einen neuen Höchststand.
Basierend auf einer Vielzahl von Kohlendioxidmessungen und Modellrechnungen anderer Wissenschaftler haben die Mitglieder des „Global Carbon Project“ abgeschätzt, welche Staaten in den vergangenen Jahren die größten Mengen des Treibhausgases in die Luft geblasen haben.
China vorne
So trug 2011 mit einem Anteil von 28 Prozent China am stärksten zur globalen Gesamtemission bei, gefolgt von den USA (16 Prozent), der Europäischen Union (11 Prozent) und Indien (7 Prozent). In China und Indien stiegen die Emissionen im Jahr 2011 um 9,9 beziehungsweise 7,5 Prozent. Dagegen verringerten die USA ihren CO2-Ausstoß um 1,8 Prozent, und die Europäischen Union kam sogar auf eine Reduktion von 2,8 Prozent. Deutschlands Emissionen sind nach dieser Studie seit dem Jahr 2000 durchschnittlich um 1 Prozent pro Jahr gesunken. Weltweit summieren sich die Kohlendioxid-Mengen, die in diesem Jahr in die Atmosphäre gelangen, allerdings auf 35,6 Milliarden Tonnen – und erreichen damit einen neuen Höchststand.
Den CO2-Emissionsraten, von denen das „Global Carbon Project“ ausgeht, liegen zum größten Teil Hochrechnungen auf der Basis der Menge fossiler Brennstoffe zugrunde, die in den einzelnen Ländern zur Energieproduktion verwendet wurden. Global betrachtet sind die Raten demnach seit 1985 um mindestens 2 Prozent pro Jahr angestiegen. Damit liegen sie an der Obergrenze aller Emissionsszenarien, die das Intergovernmental Panel on Climate Change jemals aufgestellt hat.
„Diese Steigerung der Emissionsraten erschwert die Bemühungen der internationalen Klimagespräche, den menschengemachten Klimawandel zu begrenzen“, sagt Sönke Zaehle vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, der Daten zu dieser Studie beigetragen hat.