Iter-Kontrollzentrum in Betrieb genommen

Gesamtkosten 16 Milliarden

In Südfrankreich ist am 17.01.2013 das mehr als 20.000 Quadratmeter große Kontroll- und Verwaltungszentrum des Fusionsreaktors Iter in Betrieb genommen worden. Ab dem Jahr 2020 soll Iter durch Kernfusion Energie erzeugen und damit das Energieproblem lösen. An der Feier nahmen auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger und die französische Forschungsministerin Geneviève Fioraso teil.  Oettinger sicherte ITER die weitere Finanzbeteiligung Europas zu. Auch in diesen Zeiten der Finanzkrise „ist es wichtig, dass wir an der Finanzierung von Projekten wie ITER festhalten, die langfristig dazu beitragen, die Schadstoffbelastung unserer Energieversorgung zu verringern“, sagte Oettinger am ITER-Standort Cadarache.

Anders als bei der Kernspaltung wird in einem Fusionskraftwerk Energie nicht durch die Aufspaltung großer Atomkerne, sondern durch die Verschmelzung kleiner Atomkerne gewonnen. Diese Art der Energiegewinnung ist die natürlichste im Universum, denn jeder aktive Stern gewinnt seine Energie durch die Kernfusion. Weitere Vorteile gegenüber der Kernspaltung: es entstehen keine umweltschädlichen Nebenprodukte, die Kernfusion ist um ein Vielfaches effektiver, es kann zu keiner unkontrollierten Kettenreaktion kommen und der benötigte Wasserstoff ist mehr als ausreichend auf der Erde vorhanden.

Auch wenn derzeit eifrig am Fusionsreaktor Iter gebaut wird, werden die ersten Forschungsarbeiten frühsten in sieben Jahren beginnen. Ob es den Wissenschaftler mit Iter tatsächlich gelingen wird, durch künstlich erzeugte Kernfusionen Energie zu gewinnen, ist jedoch noch unklar. Die geschätzten Gesamtkosten des Kernfusionsreaktors belaufen sich 16 Milliarden Euro. Erst im April 2012 wurden weitere 650 Millionen Euro durch das EU-Parlament genehmigt.

Iter = Internationaler Thermonuklearer Experimentalreaktor

Iter wird in der Nähe des Kernforschungszentrums Cadarache gebaut. Die Abkürzung Iter steht für: Internationaler Thermonuklearer Experimentalreaktor. Iter soll zeigen, dass durch die Verschmelzung von Atomkernen zuverlässig Energie erzeugt werden kann. Bisher ist dies in ­kleineren Testreaktoren gelungen, jedoch nicht lange und effizient genug. Die Kosten sind seit der Vertragsunterzeichnung im Jahr 2005 explodiert. Der europäische Anteil beträgt inzwischen 6,6 Milliarden Euro. Oettinger sagte, dass es auch in Zeiten der Finanzkrise wichtig sei, „dass wir an der Finanzierung von Projekten wie Iter festhalten, die langfristig dazu beitragen, die Schadstoffbelastung unserer Energieversorgung zu verringern“.
->Quelle: www.scienceworldreport.com; www.stuttgarter-zeitung.de; www.forschung-und-wissen.de; www.forschung-und-wissen.de