Ergebnisse aus Expertenworkshop: PV kein erhöhtes Brandrisiko
PV-Anlagen sind anders als herkömmliche Elektroinstallationen, aber nicht gefährlicher – das ist das Fazit eines Brandschutz Workshops mit 120 Teilnehmenden, den das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und der TÜV Rheinland am 24.01.2013 im Solar-Info-Center in Freiburg veranstalteten. Hersteller, Forscher, Feuerwehr und Versicherer waren sich einig, dass die Einhaltung der bestehenden Regeln durch qualifizierte Fachkräfte der beste Brandschutz ist. Näheres zum Brandschutz unter www.pv-brandsicherheit.de
0,006 Prozent der Photovoltaikanlagen verursachten Brände mit größeren Schäden
„Jeder Brand ist ein Brand zu viel“, sagt Dr. Heribert Schmidt, Projektleiter am Fraunhofer ISE, „doch wenn man die Statistik genau untersucht, dann verursachten 0,006 Prozent der Photovoltaikanlagen einen Brand mit größerem Schaden.“ Es gibt derzeit 1,3 Millionen PV-Anlagen in Deutschland. In den letzten 20 Jahren gab es 350 Brände, an denen eine Solaranlage beteiligt war, bei 120 war sie Auslöser des Brandes. In 75 Fällen war der Schaden größer, in 10 Fällen brannte das Gebäude ganz ab.
Seit Februar 2011 analysieren Experten im Rahmen eines durch das Bundesumweltministerium geförderten Projekts das Brandrisiko in Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen und prüfen, ob die bestehenden, sehr bewährten Normen und Sicherheitskonzepte ergänzt werden müssen. Die wichtigsten Besonderheiten von PV-Anlagen: Sie arbeiten mit Gleichstrom und man kann sie nicht einfach abschalten, denn solange Licht auf die Module fällt, produzieren sie Strom.
Lichtbögen vermeiden
Wenn sich zum Beispiel eine minderwertige oder schlecht installierte Steckverbindung löst, dann unterbricht das den Stromfluss nicht immer. Es kann ein Lichtbogen entstehen, der im schlimmsten Fall direkt brandauslösend sein kann. Entsprechend wird untersucht, wie man die Entstehung von Lichtbögen vermeiden kann. Zusätzlich wird an Detektoren gearbeitet, die frühzeitig Alarm geben, wenn auch nur ein kleiner Lichtbogen entsteht.
Die Versicherer waren sich mit den Technikern und Feuerwehrvertretern einig: Photovoltaikanlagen stellen im Vergleich mit anderen technischen Anlagen kein besonders erhöhtes Brandrisiko dar. Durch flächendeckende Schulungsmaßnahmen bei den Feuerwehren konnten anfängliche Unsicherheiten behoben werden. Wie bei jeder Elektroinstallation kann man je nach Strahlart auch bei PV-Aanlagen mit Wasser aus ein bis fünf Meter Abstand sicher löschen. Alle Behauptungen, die Feuerwehr habe ein brennendes Wohnhaus wegen der Photovoltaik nicht gelöscht, stellten sich bei bisherigen Recherchen als falsch heraus.