EU will mehr grüne Tankstellen

Und einheitliche Stecker – Maßnahmenpaket angekündigt

Die EU-Kommission hat ein Maßnahmenpaket zum Aufbau alternativer Tankstellen in ganz Europa mit gemeinsamen Standards für deren Gestaltung und Nutzung angekündigt. Umweltfreundlichen Kraftstoffen stehen vor allem drei Hindernisse im Weg: die hohen Kosten der Fahrzeuge, eine geringe Akzeptanz von Seiten der Verbraucher und der Mangel an Ladestationen und Tankstellen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis. Tankstellen werden nicht gebaut, weil es nicht genügend Fahrzeuge gibt. Fahrzeuge werden nicht zu konkurrenzfähigen Preisen verkauft, weil die Nachfrage nicht groß genug ist. Verbraucher kaufen die Fahrzeuge nicht, weil sie teuer sind und es keine Tankstellen gibt.

Die Kommission hat deshalb jetzt ein Paket vorgeschlagen, das verbindliche Zielvorgaben für die Mitgliedstaaten hinsichtlich einer Mindestinfrastruktur für saubere Kraftstoffe, wie Elektrizität, Wasserstoff und Erdgas (LNG und CNG), sowie gemeinsame EU-weite Standards für die erforderliche Ausstattung enthält.

Das Vorschlagspaket „Saubere Energie für den Verkehr“ besteht aus einer Mitteilung über eine europäische Strategie für alternative Kraftstoffe, einer Richtlinie zum Bereich Infrastruktur und Normen sowie einem Begleitpapier über einen Aktionsplan für die Entwicklung von Flüssigerdgas (LNG) für die Schifffahrt.

Zur Elektromobilität wird für jeden Mitgliedstaat eine Mindestanzahl von Ladestationen mit einem einheitlichen Ladestecker (Typ 2) vorgeschrieben. Ziel dabei ist es, eine kritische Masse an Ladestationen zu schaffen, damit die Industrie Elektroautos in Massenproduktion und damit zu vertretbaren Preisen herstellt.

VDE: Endlich ist er da

Der einheitliche Ladestecker für Elektroautos in Europa. Nach mehrjährigen Diskussionen hat die Europäische Kommission am 24.01.2013 den sogenannten Typ-2-Stecker als gemeinsamen Ladestecker festgelegt. Für Europas Autoindustrie und Verbraucher bedeutet dies ein Ende der Unsicherheit über die Wahl der „richtigen“ Steckvorrichtung, für Deutschlands Autoindustrie gar den Durchbruch. Denn der Typ-2-Stecker wird hierzulande bereits eingesetzt. Die VDE-Normungsorganisation DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (VDE|DKE) hatte bereits im Jahr 2009 den Typ-2-Stecker als deutschen Vorschlag in die internationale Normung eingebracht, allerdings brachte Frankreich zusammen mit Italien einen eigenen Stecker-Typ ein.

Biokraftstoffe müssen nachhaltig sein

Zu den Biokraftstoffen, die keine spezielle Infrastruktur benötigten, hieß es, dass eine zentrale Herausforderung darin bestehe, ihre Nachhaltigkeit zu sichern. Beim Erdgas schlug die Kommission vor, bis 2020 bzw. 2025 für die Schifffahrt in allen See- und Binnenhäfen des Kernnetzes des transeuropäischen Verkehrsnetzes LNG-Tankstellen zu installieren. Dies betrifft alle großen EU-Häfen.

Beim Flüssigerdgas für LKW gebe es bislang nur 38 Tankstellen in der EU. Die Kommission schlug vor, bis 2020 alle 400 km entlang den Straßen des Kernnetzes des transeuropäischen Verkehrsnetzes entsprechende Tankstellen einzurichten. Bei komprimierten Erdgas für Autos, das bislang nur einen Anteil von 0,5 Prozent des Kfz-Gesamtbestands ausmacht, soll laut Kommissionsvorschlag dafür gesorgt werden, dass ab 2020 im Abstand von jeweils höchstens 150 km öffentlich zugängliche CNG-Tankstellen, die gemeinsamen Normen entsprechen, zur Verfügung stehen. Für LPG sind keine Maßnahmen vorgesehen; die Kerninfrastruktur stehe bereits.

->Quelle(n): ec.europa.eu;   http://europa.eu; www.epid-online.de; www.elektroniknet.de; www.vde.com;