Auszüge aus dem Vorwort
von BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller:
„2013 ist ein Superwahljahr und eines der zentralen Themen die Energiepolitik. Wie wird das Marktdesign der Zukunft aussehen? Welche Reformschritte sind bei der Förderung der Erneuerbaren Energien notwendig? Wie kann sich die Abstimmung zwischen Bund und Ländern verbessern? Wichtige Fragen.
Notwendige Bedingung für gute und zielführende Diskussionen sind belastbare Zahlen und Fakten. Natürlich ist das nicht nur in besonderen Wahljahren richtig, aber gerade in möglicherweise hitzigen Wahlkampfdebatten ist es gut, wenn die Argumente fundierte Grundlagen haben.
Mit dem BDEW Energie-Info Erneuerbare Energien und das EEG in Zahlen (2013) liefern wir nun bereits zum dritten Mal eine Dokumentation die sich intensiv mit allen denkbaren Daten und Fakten rund um das Thema Erneuerbare Energien und dem EEG befasst. Wir haben in dieser Ausgabe einige Ergänzungen insbesondere auch zum Thema Bio-Erdgas aufgenommen.
Der Anstieg der EEG-Umlage von 3,59 auf 5,28 Cent/kWh hat zu einer intensiven Kostendebatte geführt. Mindestens genauso wichtig ist aber die Frage, wie die Förderung der Erneuerbaren Energien so ausgestaltet werden kann, dass sie zum energiewirtschaftlichen Gelingen beiträgt. Das Miteinander von konventionellen Kraftwerken und weitestgehend fluktuierenden Erneuerbaren Energien stellt hohe Ansprüche an beide Formen der Energieerzeugung.
Reform der EEG-Förderung
Alle sind sich einig in der Aussage, dass die Förderung der Erneuerbaren Energien reformiert werden muss. Über das Wie gehen die Meinungen jedoch noch weit auseinander. Es ist einleuchtend, dass Erneuerbare Energien zukünftig mehr Marktrisiken übernehmen müssen, beispielsweise durch Direktvermarktung oder eine verpflichtende Teilnahme neuer Anlagen an einem überarbeiteten Marktprämienmodell. Dadurch entstünde zum Beispiel gleichzeitig ein Anreiz die Stromproduktion an Marktgegebenheiten anzupassen.
Auch eine stärkere Übernahme von Verantwortung für Versorgungssicherheit und die Bereitstellung von Systemdienstleistungen ist unabdingbar. Schließlich sollen die Erneuerbaren in nicht mehr allzu ferner Zukunft die tragende Säule der Energieversorgung sein. Wir werden also über die kommenden Jahre und Jahrzehnte eine Art ‚Rollentausch‘ zwischen konventionellen und Erneuerbaren organisieren müssen.
Daher fordern manche einen raschen Systemwechsel, das Mindeste aber wird eine sorgfältig vorbereitete und mit Entschlossenheit vorangebrachte Reform des EEG in 2014 sein müssen. Im Zentrum dieser grundlegenden Reform müssen u. a. neue Steuerungselemente, die Herstellung von Marktund Wettbewerbsfähigkeit, die Systemintegration, Begrenzung der Kosten und möglicherweise technologiespezifische Differenzierungen der Instrumente stehen.
->Quellen: Energie-Info Text; Energie-Info Foliensatz
Diese Veränderungen müssen in diesem Jahr vorbereitet und ausgearbeitet werden, so dass nach den Bundestagswahlen im Herbst rasch Entscheidungen getroffen werden können.
Wir arbeiten jedenfalls daran. Das Jahr 2013 ist also – wieder einmal – ein spannendes Jahr für die Energiepolitik.