Deutschland und Frankreich vereinbaren engere Zusammenarbeit beim Ausbau erneuerbarer Energien
Bundesumweltminister Peter Altmaier hat am 07.02.2013 seine französische Amtskollegin Delphin Batho besucht. Gemeinsam setzten sie sich bei mehreren Veranstaltungen in Paris für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa ein.
Frankreich will im Zuge seiner beschlossenen Energiewende (“transition énergétique“) den Anteil der erneuerbaren Energien an seiner Stromversorgung bis zum Jahr 2020 auf 23 Prozent ausbauen und den Anteil der Kernenergie von derzeit 75 Prozent auf 50 Prozent senken. Auch die Energieeffizienz in Frankreich soll steigen, bis 2020 um 20 Prozent. Wie in Deutschland ist der Gebäudebereich hier eine der größten Herausforderungen. “Wir stehen also vor sehr vergleichbaren Aufgaben“, so Altmaier.
Zusammenarbeit verbessert internationale Wettbewerbsfähigkeit
Altmaier nannte die Energiewende die größte Innovationschance seit dem 2. Weltkrieg: “Wir stehen nach der Unterhaltungselektronik in den 50er und 60er Jahren und der Computertechnik in den 80er und 90er Jahren mit den erneuerbaren Energien vor einer neuen Welle der industriellen Innovation – diesmal stehen Deutschland und Frankreich gemeinsam an der Spitze“, sagte Altmaier am Vormittag vor der Jahresversammlung des französischen Fachverbandes für erneuerbare Energien (Syndicat des énergies renouvelables).
Im Rahmen einer Pressekonferenz haben Altmaier und Batho eine gemeinsame Erklärung zur deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien unterzeichnet. Deutschland und Frankreich seien derzeit die Nummer Eins und Zwei in Europa im Bereich der erneuerbaren Energien. “Die intensivere Zusammenarbeit von Unternehmen auf beiden Seiten der Grenze wird die gemeinsame internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessern und wird weitere Länder dazu anregen, uns zu folgen“, so Altmaier.
Altmaier: Deutschland und Frankreich haben gleiche Ziele
Am Nachmittag hielt Altmaier aus Anlass einer außerordentlichen Sitzung vor dem “Conseil National de la transition énergétique“, einem zentralen Beratungsgremium der französischen Energiewendepolitik, eine Grundsatzrede zum deutsch-französischen Dialog im Bereich der erneuerbaren Energien. Auch an dieser Stelle betonte er Chancen und Herausforderung, vor allem aber auch die Gemeinsamkeiten der deutschen Energiewende und der französischen “transition énergétique“: “Wir teilen die gleichen Visionen zur Energieeffizienz und zum Ausbau der erneuerbaren Energien“, betonte Altmaier und rief zu einer europäischen Allianz und zu einer besonders engen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich in Energiefragen auf. Beide vereinbarten, „die Zusammenarbeit in diesen Bereichen zu verstärken, indem sie die Koordinierungsstelle Erneuerbare Energien in das Deutsch-französische Büro für Erneuerbare Energien umwandeln.“
Altmaiers Besuch in Paris war praktisch der Antrittsbesuch bei seiner französischen Amtskollegin. Delphine Batho ist seit der französischen Parlamentswahl im Sommer 2012 Ministerin für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Energie. Das französische Umweltministerium ist seit den französischen Präsidentschaftswahlen im Mai 2012 für den gesamten Energiebereich zuständig.
->Quelle(n): bmu.de/deutsch-franzoesische-kooperation-verstaerkt; deutsch-französische Erklärung