BDEW übergibt Roadmap an BMWi
Zehn realistische Schritte zur Umsetzung der Energiewende bis 2022 – Intelligente Netze für Erneuerbare Energien
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat einen Fahrplan entwickelt, um den Umbau des Energiesystems hin zu intelligenten Energienetzen bis zum Jahr 2022 zu ermöglichen. Erste Ergebnisse dieses Fahrplans wurden am 05.02.2013 in Essen von Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, vorgestellt. In der BDEW-Roadmap Realistische Schritte zur Umsetzung von Smart Grids in Deutschland werden drei Marktphasen identifiziert und zehn konkrete Schritte vorgeschlagen. Roger Kohlmann, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, hat den Fahrplan am 11.02.2013 dem Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Stefan Kapferer, übergeben.
„Der mit der Energiewende beschlossene Ausbau der Erneuerbaren Energien bedeutet eine zunehmende Dezentralität bei der Stromerzeugung. Dies hat zur Folge, dass die Verteilnetze ausgebaut werden müssen. Denn mehr als 90 Prozent des erneuerbar erzeugten Stroms wird über die Verteilnetze eingespeist und muss überregional abtransportiert werden. Die heutigen Verteilnetze müssen für diese neuen Aufgaben aufgerüstet werden. Dies stellt die Energienetzbetreiber vor enorme Herausforderungen“, sagte Hildegard Müller.
Müller: „Netzbetreiber brauchen Investitioinssicherheit“
Mit dieser Roadmap werde klar, dass der Aufbau intelligenter Netze nicht nur den Abbau regulatorischer Hemmnisse erfordert, um tatsächlich in neue Technologien investieren zu können, sondern auch die notwendige Zeit. In einem mehrphasigen Prozess wäre aus Sicht der Energiebranche ein Ausbau unter den skizzierten Voraussetzungen bis 2022 realisierbar.
„Insbesondere Verteilnetzbetreiber brauchen Anreize und Sicherheit für Investitionen in intelligente Technologien, die unter den Vorgaben der Energiewende auch künftig einen kosteneffizienten Netzbetrieb sicherstellen. Daher muss die Anreizregulierung flexibler und moderner gestaltet werden. Hierzu gehört auch, dass nach über zweijähriger Diskussion nun endlich auch der Zeitverzug auf Verteilnetzebene beseitigt wird, um die Rentabilität von Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen zu gewährleisten“, erläuterte Hildegard Müller. Ansonsten fehlt den Netzbetreibern das Vertrauen, dass sich Investitionen in effiziente Netztechnologien lohnen und die kurzen Abschreibungszyklen bei Investitionen in Informations- und Kommunikations-Technologien (IKT) angemessen berücksichtigt werden. „Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Industrie und der IKT-Branche gilt es jetzt, die in der Roadmap beschriebenen Schritte konsequent umzusetzen, wenn die Politik die dafür notwendigen Rahmenbedingungen schafft“, so Hildegard Müller.