Kohlendioxid als Kühlmittel
Ebenfalls optimiert haben die Wissenschaftler die Auswahl des Kältemittels, das die Wärme aufnimmt und sie aus den gekühlten Bereichen heraustransportiert. Allerdings entweichen aus jeder Anlage jährlich zwischen 5 und 15 Prozent des Kühlmittels. Übliche Kältemittel haben ein hohes Treibhauspotenzial, sie heizen also die Atmosphäre auf. Die Wissenschaftler setzen daher auf Kohlendioxid, dessen Treibhauspotenzial um das 3000 bis 4000fache niedriger ist als das herkömmlicher Kältemittel. Bisher wird Kohlenstoffdioxid nur selten zum Kühlen eingesetzt, da die Anlage höhere Drücke aushalten muss. Zudem büßt das System an heißen Sommertagen an Effizienz ein. Um diese Verluste bei hohen Außenlufttemperaturen abzufedern, haben die Experten gemeinsam mit ihren Kollegen von der Firma Hafner-Muschler eine dritte „Kühlungsstufe“ eingebaut: Brennt die Sonne vom Himmel, wird das Kältemittel über einen Erdsondenkreislauf unterkühlt.
Beleuchtung optimiert
Für den zweiten großen Anteil der Stromrechnung ist die Beleuchtung verantwortlich. Die Wissenschaftler nutzen daher vor allem Tageslicht, um die großen Verkaufsräume zu erhellen. Das Licht fällt durch dreifach-verglaste Dachkuppeln. Zwischen den einzelnen Glasscheiben befindet sich ein Mikroraster, das die direkte Sonnenstrahlung reflektiert und nur indirektes Licht hindurchlässt. Das künstliche Licht, also die zugeschalteten Lampen, werden je nach Tageslicht geregelt.
„Einige Teile unseres Konzeptes wurden von Aldi Süd bei Neubauten bereits übernommen, im ersten Betriebsjahr konnten so bereits 20 Prozent Energie eingespart werden“, freut sich Réhault. „Mit neuen Regelstrategien haben wir diese Konzeptteile nun so optimiert, dass wir im zweiten Betriebsjahr 25 Prozent Energie gegenüber einer Standardfiliale einsparen. Das liegt schon bereits sehr nah an unserem Ziel von 30 Prozent“.
->Quelle: fraunhofer.de