Offshore: Erwartungen weit übertroffen
Bei der Offshore-Windenergie wurden bislang etwa 260 MW installiert. Die ersten Erfahrungen im Testfeld alpha ventus haben die Erwartungen im Hinblick auf die erreichten Volllaststunden (4.450 im Jahr 2011) weit übertroffen. Derzeit sind sechs Windparks im Bau und eine Reihe weiterer Parks wird 2013 mit dem Bau beginnen. Damit werden Ende 2015 etwa 3 Gigawatt installierte Leistung im Bereich Offshore-Windenergie am Netz sein. Die Entwicklung der Offshore-Windenergie liegt damit hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, obwohl die Bundesregierung eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen hat, um den Ausbau zu beschleunigen. Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht bis 2030 einen Ausbau von bis zu 25.000 MW im Bereich der Offshore-Windenergie vor. Die EEG-Vergütung für Wind offshore liegt im Vergleich der erneuerbaren Energien im oberen Bereich. Die zukünftigen Chancen von Wind offshore hängen maßgeblich davon ab, dass die von der Industrie angenommenen Potenziale zur Kostensenkung in Höhe von 40 Prozent auch tatsächlich realisiert werden. Die erwarteten Potenziale zur Kostensenkung spiegeln sich im EEG in den hohen Degressionsraten von 7 Prozent ab 2018.
Onshore wird sich beschleunigen
Die Nutzung der Windenergie an Land entwickelt sich seit mehr als zehn Jahren stabil. Der Anteil der Stromeinspeisung aus Windenergie am Bruttostromverbrauch ist stetig auf heute 45 TWh bzw. etwa 8 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs angestiegen. Aufgrund der ambitionierten Energiekonzepte der Länder und den zum Teil bereits umgesetzten Planungen kann davon ausgegangen werden, dass sich der Zubau in den nächsten Jahren deutlich beschleunigen wird. Die durchschnittlichen Förderkosten sind niedriger als in fast allen anderen erneuerbaren Energien Bereichen. Dabei ist dennoch davon auszugehen, dass gute Windstandorte unter den gegenwärtigen Bedingungen überfördert werden. Die hohe Ausbaugeschwindigkeit führt zugleich zu der Notwendigkeit, die Stromnetze rasch auszubauen, mit den entsprechenden Kosten, bzw. zu einer Zunahme von Einspeisemanagementmaßnahmen. Ein flacherer Ausbaupfad bei der Windenergie an Land kann dieses Problem mindern.
->Quelle(n): Thesenpapier: www.bmu.de; www.bmu.de/3-eeg-dialogforum; Video: www.bmu.de