EEG-Umlage: BEE fordert Überarbeitung der mangelhaften Berechnungsmethode
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert eine Überarbeitung der mangelhaften Methode zur Berechnung der EEG-Umlage, über die Stromkunden hierzulande den Ausbau Erneuerbarer Energien finanzieren. Tatsache ist: Wind- und Solarenergie sorgen seit Jahren für sinkende Preise an der Strombörse – allein im letzten Jahr um rund 17 Prozent. Durch die preissenkende Wirkung aber steigt die EEG-Umlage, denn sie ergibt sich aus der Differenz von Börsenstrompreis und den Vergütungen, die regenerative Kraftwerke erhalten. „Erneuerbare Energien werden Opfer ihres eigenen Erfolges. Sie senken die Preise und werden dafür bestraft, indem sie teurer erscheinen als sie sind“, erklärt BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk die paradoxe Umlageberechnung. Hier müsse die Politik dringend handeln, so Falk.
Für zielführend hält der BEE einen Vorschlag des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES), der sich an einer früheren Methodik zur Berechnung der Umlage orientiert, jedoch an entscheidenden Stellen überarbeitet wurde: Laut IZES lassen sich die Fluktuierenden Erneuerbaren Energien (FEE) aus Sonne und Wind nicht sinnvoll über grenzkostenorientierte Märkte wie die Strombörse vermarkten, da sie zwar hohe Fixkosten, aber keinerlei Brennstoffkosten vorweisen (Merit-Order-Effekt).
Alle 15 Minuten sollen Vertriebsunternehmen aktuelle EE-Erzeugung erhalten
Deshalb sollten Strommengen aus regenerativen Kraftwerken wie vor dem Jahr 2010 wieder an alle Stromversorgungsunternehmen (Vertriebe) verteilt werden. Anders als beim alten Modell sollten die Vertriebe aber den EE-Strom als stromhandelsübliches 15-Minuten-Band erhalten. Das heißt, alle 15 Minuten erhalten die Vertriebsunternehmen die aktuelle EE-Erzeugung. Ihre Aufgabe besteht dann darin, den Rest des Stroms zu ergänzen, der noch fehlt, um die von ihm belieferten Stromkunden mit dem benötigten Strom zu versorgen. Dies erfolgt an der Strombörse, am Regelenergiemarkt oder an den anderen Strommärkten.