Gesucht: neues wirtschaftliches Gleichgewicht
Diskussionspapier anlässlich der Konferenz „Wohlstand von morgen. Wege zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell“
Am 14.02.2013 lud das „Denkwerk Demokratie“, eine Diskussionsplattform u.a. von SPD, Grünen und Gewerkschaften, zu seiner ersten öffentlichen Konferenz in die rheinlandpfälzische Landesvertretung Berlin ein. Unter der Diskussionsleitung von Petra Pinzler (Die Zeit) sprachen unter anderen die Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel (SPD), Jürgen Trittin (B90/Grüne), Rainer Baake (Agora), Gustav Horn (Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung), und Hartmut Vogtmann (DNR).
Eine Hauptrolle spielte die notwendige „Modernisierung“ des Nachhaltigkeitsbegriffs. Jürgen Trittin erklärte, Nachhaltigkeit
müsse in vier Kategorien gesehen werden: Staatliche Nachhaltigkeit, nachhaltige Finanzen, ökonomische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt bei der Diskussion des notwendigen ökologischen Umbaus stand das Thema Gerechtigkeit. Man müsse anständig mit den Verlierern der Veränderung umgehen, betonte Gabriel. Wir bräuchten eine neue Wertschätzung der Arbeit: Heute werde „die Bewegung einer Tonne Stahl höher geschätzt als die Bewegung von 60 kg Mensch“.
Breiter gesellschaftlicher Konsens sei für den Wandel nötig. Einig waren sich alle, dass die Externalisierung von Produktionskosten zurückgedrängt werden müsse, sonst zahlten unsere Nachkommen die Rechnung – dies verstünden alle. Rainer Hoffmann von der IG Metall erklärte die Bereitschaft der Gewerkschaften, die ökologische Wende mitzugestalten; allerdings müsse darauf geachtet werden, dass nicht Wende-bedingt Arbeitsplätze aus Deutschland abwandern in Länder mit niedrigeren Standards.