Gas aus der Alge?

Bisher wird Biomethan durch die Vergärung von Biomasse erzeugt – aber es geht auch anders

Der Vorteil des neuen Ansatzes bestehe darin, dass Algen auf Biofilmen Photosynthese betreiben und dabei organischen Kohlenstoff bilden, der sofort ausgeschieden werde. Dieses Ausscheidungsprodukt werde dann sofort fermentiert und zu Methan umgesetzt. „Dieser Weg ist wenig effizient und steht mit der Nahrungsmittelerzeugung in Konflikt“, erklärt Professor Christian Wilhelm vom Institut für Biologie der Universität Leipzig.

Gegenüber herkömmlichen Technologien könne damit der Flächenertrag für Methan um das Zehnfache gesteigert werden. Das wäre ein Durchbruch in der Umwandlung von solarer Energie in einen speicherbaren Energieträger.

Projekt vom Bund gefördert

Die Abteilung Pflanzenphysiologie der Universität Leipzig arbeite daran, diesen Prozess der Metaboliterzeugung zu optimieren, das Sächsische Institut für Angewandte Biotechnoloige (SIAB) sei damit beschäftigt, die Fermentationsprozesse an das neue Konzept anzupassen.

Das Institut für Umweltverfahrenstechnik der Universität Bremen solle die bioverfahrenstechnische Seite der Prozesskopplung entwickeln und das Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik, Bereich Bioverfahrenstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie werde dafür ein neues Reaktorkonzept umsetzen. Der ehemalige Leiter des Deutschen Biomasseforschungszentrums Leipzig Prof. Martin Kaltschmitt ist als Innovationsberater an Bord.

Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Programmes „Validierung des Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP“ vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Prof. Dr. Christian Wilhelm vom Institut für Biologie, der Initiator des Vorhabens, koordiniert das interdisziplinäre Forschungskonsortium mit den Universitäten Bremen und Karlsruhe, das insgesamt 1,5 Millionen Euro erhält, um eine neuartiges Verfahren zur Herstellung von Biomethan zu entwickeln. Das Forschungsprojekt startete bereits im Jahr 2011 und läuft bis Ende März 2014.
->Quelle: www.sonnenseite.com