Ohne Treibhausgas-Verringerung: ungewisse Zukunft
Weil der Klimawandel auf höchster internationaler Ebene zunehmend als Sicherheitsrisiko erkannt wird, haben Pakistan und Großbritannien Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ersucht, zu einer dreistündigen Diskussion mit Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats nach New York zu kommen. Thema des Treffens: „potentielle Bedrohungen durch mögliche nachteilige Auswirkungen des Klimawandels auf den Erhalt von Frieden und Sicherheit“.
„Wenn der Ausstoß von Treibhausgasen nicht verringert wird, begibt sich die Menschheit auf den Weg in eine ungewisse Zukunft – sie wagt sich in eine Welt, die viel heißer ist als je zuvor in ihrer Geschichte“, sagte Schellnhuber, Direktor des PIK und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats globale Umweltveränderungen (WBGU) der deutschen Bundesregierung, vorab. „Aus der Sicht des Wissenschaftlers ist der Klimawandel deshalb ein Multplikator für Risiken, sie nehmen um ein Vielfaches zu.“
Viele Millionen Menschen könnten von den Folgen betroffen sein. Diese reichen vom Anstieg des Meeresspiegels, der die Häufigkeit schwerer Überflutungen erhöht, bis zu Veränderungen der Luftströmungen in der Atmosphäre, die beispielsweise Störungen des Monsuns auslösen könnten. „Es ist bemerkenswert, dass Pakistan und Großbritannien gemeinsam dieses Treffen einberufen haben“, so Schellnhuber. „Sie zeigen durch ihr Handeln, nicht bloß durch Worte, dass der Klimawandel ein Thema ist sowohl für Entwicklungsländer als auch für Industriestaaten.“