Aus dünnem Papier könnten sich Graphen-Strukturen erzeugen lassen
Mit dem Video der Graphit-Bildung haben die Forscher einen umfassenden Einblick in die katalytische Umwandlung gewonnen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden sie nun versuchen, einen Disput über den Mechanismus der Umsetzung zu beenden. Einige ihrer Fachkollegen vermuten nämlich, dass die Reaktion im festen Zustand abläuft. „Unsere Studie deutet jedoch auf die Bildung einer Schmelze, eines sogenannten Eutektikums, hin.“ sagt Cristina Giordano. „Interessant ist hierbei, dass Eisen allein erst bei rund 700 Grad höheren Temperaturen schmilzt.“
Warum die Mischung aus Eisen und Kohlenstoff bei relativ niedrigen Temperaturen schmilzt, untersucht das Team von Cristina Giordano nun näher. Möglicherweise lässt sich der Effekt nämlich auch an anderer Stelle ausnutzen. Zudem werden die Forscher weiter das Potenzial der Papier-Elektronik ausloten. So wollen sie nicht nur die magnetischen Eigenschaften ausnutzen, die das Material dem Eisencarbid verdankt. Indem sie die Papierstärke reduzieren, und den Prozess geschickt steuern, wollen sie auch Leiterbahnen aus Graphen erzeugen. Bei Graphen handelt es sich um ein einzelnes der Kohlenstoffblätter, die sich im Graphit übereinander stapeln. „Außerdem werden wir Graphit mit anderen Materialien kombinieren“, erklärt Giordano. Der Tintenstrahldrucker macht es möglich. Denn aus seinen Kartuschen lassen sich außer der Eisennitrat-Lösung auch Lösungen anderer Metallsalze oder Dispersionen, die im Wasser feinverteilte Metallpartikel enthalten, zu Papier bringen. (PH)
->Quelle: mpg.de<