Thesenpapier und Diskussion
Beim 4. EEG-Dialogforum der BMU-Veranstaltungsreihe „Reform des EEG – Politischer Dialog“ am 25.02.2013 stand die Rolle von Speichern im zukünftigen Stromversorgungssystem im Mittelpunkt der Diskussion. Bundesumweltminister Altmaier eröffnete das Forum im Lichthof des Mi9nisteriums und stellte nötige Fragen zum Beispiel in Sachen „Batterien“: „Gibt es Kostensenkungs-Potenziale? Sind Lithium-Ionen/Lithium-Luft wirklich weitere Möglichkeiten? Können wir eine ‚Second-Life-Option‘ organisieren, indem wir nicht mehr gebrauchte Akkus aus Autos in Häuser einbauen?“
Ausschnitte aus dem Thesenpapier des BMU und der Diskussion: Ausgangslage und Zielsetzung
Mit dem Energiekonzept hat die Bundesregierung das anspruchsvolle Ziel gesetzt, bis 2050 den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 80% zu steigern. Den Löwenanteil davon wird die fluktuierende Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie stellen. Vor allem diese Abhängigkeit von Wind und Sonne erfordert, dass das Gesamtsystem aus Stromerzeugung, -transport und –verbrauch flexibler ausgestaltet sowie besser aufeinander abgestimmt wird als bisher. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die fluktuierende Stromerzeugung aus Wind und Sonne und die Stromnachfrage mit Hilfe der mittlerweile identifizierten Flexibilisierungsoptionen besser ausgeglichen werden kann. Dazu gehören auch die erforderlichen Systemdienstleistungen (u.a. Frequenz- und Spannungshaltung), um die hohe Versorgungssicherheit in Deutschland nicht zu gefährden. Diese Flexibilitätsoptionen schließen je nach Aufgabenstellung und Netzebene vor allem den Ausbau der Stromnetze, aber auch regelbare erneuerbare Energien (z.B. Biomasse), flexible konventionelle Kraftwerke mit reduzierter Mindesteinspeisung, das Erzeugungsmanagement von EE-Anlagen, intelligente Netze, Lastmanagement und nicht zuletzt Energiespeicher ein.
Speicher bieten die Chance, Angebotsüberschüsse für spätere Nutzungen bereit zu stellen, können aber auch in Zeiten mit wenig Wind und Sonne die Versorgungssicherheit gewährleisten. Für die Akzeptanz der Energiewende ist es nicht nur entscheidend, Systemstabilität und Versorgungssicherheit dauerhaft zu gewährleisten, sondern auch, dass der über vier Jahrzehnte laufende Prozess möglichst kostenoptimal gestaltet wird. Dieser Anforderung müssen sich auch (neue) Speicher stellen, die im Vergleich mit anderen Flexibilisierungsoptionen heute (noch) die teuerste Option darstellen. Speicher werden deshalb nur dann zur Lösung beitragen, wenn sie in der Wirtschaftlichkeit der Flexibilitätsoptionen möglichst weit oben stehen.