Ahmels fragte nach: Was also soll man mit der Wirkleistung machen? Inwieweit soll man sie erhöhen, damit das Netz stabil bleibt?
Dirk Biermann erweiterte die Frage: „Welchen Speicherbedarf haben wir in diesem Zusammenhang? Welche Technologien? Spannend für die Speicherung ist nicht die Kurzfristigkeit – Langfristspeicher sind das Interessante: Zwei Möglichkeiten gibt es da eigentlich nur: Power-to-Gas und die Potenziale der Wasserkraft in Skandinavien erschließen.“ Nach Beck würden ab 2030 werden größere Mengen an Langzeitspeichern gebraucht (dabei solel man nicht so sehr auf Norwegen schielen, lieber sich auch um die Forschung kümmern). In 10-Jahren sei Power-to-Gas so weit erprobt und wirtschaftlich – nicht erst 2050 wie es im BMU-Papier stehet.
Es seien noch viele Fragen offen: Wie verhalte sich die Elektrolyse bei fluktuierender Einspeisung? Sie habe einen Bestpunkt, wenn sie da heraus gefahren werde, sinke der Wirkungsgrad rapide ab. Wie soll man umgehen mit dem Druckelektrolyseur? Das Gasnetz brauche 70 bar Druck. Auch das Thema Rückverstromung sei noch offen. Beck nannte Zahlen: 2030 brauchten wir 30 TWh Speicherkapazität – mit Offshore sogar 130TWh. Wasserstoff sei zwar lediglich Sekundärträger – besser wäre Netzausbau, 13 GW müssen von Nord nach Süd – „wir kommen aber an der Wasserstoffoption nicht vorbei, wenn wir die Dekarbonisierung ernst nehmen“. Das unterstützte Triebel: Wasserstoffsolle „extrem weiter beforscht werden“. Das Inselexperiment „Graciosa“ von Younicos zeiget: Das Optimum seien 68% Erneuerbare.
Die sogenannte Rotierende Masse stillegen (Abschalten der fossilen Energieträger) könne nur dann gutgehen, wenn möglichst bald elektro-chemische Lösungen vorhanden seien.
2. Themenblock: Wie muss ein erfolgreicher Markt für Speicher und vergleichbaren Systemdienstleistungen gestaltet werden?
Unter Leitung von Urban Rid (MD BMU) diskutierten Achim Zerres (Bundesnetzagentur), Prof. Dr. Michael Sterne (Hochschule Regensburg), Dr. Markus Hakes (Trianel GmbH) und Annnegret Cl. Agricola (DENA)
Achim Zerres nannte ein rein marktgesteuertes zwar „auf Dauer das billigste System – es muss jedoch nicht das günstigste sein“. Der Staat könen auch über Quoten steuern, das sei aber dann aber kein Markt mehr. Die Bundesnetzagentur könne zwar Diskriminierungsfreiheit sicherstellen – Netzgebühren abschaffen aber könne sie nicht.
Prof. Sterner forderte: Ein Eingreifen in den Markt müsse hohe Rechtfertigung haben: Wenn wir über Flexibilitätsoptionen sprächen – wo sei der Bedarf an Ausgleichsoptionen? Markt, das sei die die Börse – dasseien die Engpässe nach EEG §14 – das seien die Must-Run-Units. Sein Verdikt: „Der Markt funktioniert nicht für Speicher- so sind etwa Pumpspeicher kaum mehr rentabel“. Die Überschüsse im Netz bezifferte er auf etwa 1 Promille; „Handlungsbedarf sieht anders aus. Engpässe löse ich durch die Netze; aber man soll Netze nicht gegen Speicher ausspielen. Wir brauchen beide: Speicher für zeitlichen, Netze für räumlichen Ausgleich.“